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Weißenfels Weißenfels: Wünsche werden wahr

Von JULIA REINARD 12.09.2011, 20:11
Jenny Franke mit Hund Sammy.
Jenny Franke mit Hund Sammy. PETER LISKER/ARCHIV Lizenz

WEISSENFELS/MZ. - Sachsen-Anhalter haben ein großes Herz. Nachdem am Montag ein MZ-Beitrag über die elfjährige Weißenfelserin Jenny Franke, die unheilbar an Krebs erkrankt ist, erschien, spendeten sie Geld oder halfen mit Gutscheinen und dem Angebot an die Familie, Urlaub zu machen. "Das habe ich nicht erwartet", gibt Steffi Franke, Jennys Mutter, zu. Sie ist überwältigt - mit soviel Zuspruch hatte sie nicht gerechnet.

Jenny will nicht zurück in die Klinik

Tatsächlich bleibt nicht viel Zeit, die Wünsche des Mädchens zu erfüllen. Jenny hat nach vielen Operationen und Chemotherapien die Behandlung abgebrochen. Schon mit drei Monaten war sie zum ersten Mal operiert worden - ein faustgroßer Tumor hatte den Arm abgedrückt. Trotz Chemobehandlung kehrte der Krebs zurück: Metastasen befielen die Schulter. 2008 fiel die Lunge zusammen, auch dort wucherte der Krebs. Jenny soll wieder zur Chemotherapie, aber sie möchte nicht. "Ich will nicht mehr in die Klinik", erklärt sie ihrer Mutter. Sie wolle ihr Leben genießen, wie es noch ist - auch wenn das Ende dadurch schneller kommt.

Viele Leser waren vom Schicksal der Elfjährigen berührt. Mit Wünschen wie "Viel Glück" oder "Alles erdenklich Gute" kamen viele kleine Beträge und manch dreistellige Spende auf Jennys Konto an. Wo zunächst magere 78 Euro standen, liest Familie Franke Montagmittag: 3 700 Euro. "Jennys Party ist damit gerettet", jubiliert Steffi Franke. In Lützen soll nämlich demnächst mit denen gefeiert werden, die das Mädchen auf seinem Lebensweg begleitet haben. "Jenny hat sich richtig gefreut", sagt die Mutter.

Heike Lohrengel berührte die Geschichte ebenfalls: Sie besaß einen Gutschein vom Freizeitbad Maya Mare, in das die Familie noch mal wollte. Heike Lohrengel entschied: "Das Mädchen kann mit dem Gutschein etwas anfangen, ich nicht so sehr." Und schickte ihn zusammen mit guten Wünschen nach Weißenfels. Auch im Bad selbst war die Anteilnahme groß. Iris Rudolph, Sprecherin der Stadtwerke, der Betreibergesellschaft des Bades: "Wir schenken der Familie einen Tag im Maya Mare."

Mitglieder des Vereins Naturfreundehaus, der in Stecklenberg und Blankenburg (beides: Harz) Schüler- und Familiengästehäuser betreibt, kontaktierten Verbandskollegen in Merklingen am Bodensee. Und die luden die Familie zum Urlaub ein. Martin Steinar, Pfarrer im Bodenseestädtchen Wasserburg, meldete sich ebenfalls. Giesela Schmidt aus Angersdorf (Saalekreis) hatte ihn angerufen. Sie war von Jennys Schicksal bestürzt und weil ihr Sohn am Bodensee lebt, wollte sie auf die Weise helfen.

Eine Reise an die Ostsee gespendet

Steffi Franke war dankbar für die Angebote. Jenny sagte, sie wolle am liebsten dorthin, wo die Familie am See schon einmal Urlaub gemacht hatte. Nun wird überlegt, wie sie anderweitig helfen können.

Eine Reise kommt aber auf jeden Fall auf die Familie zu - und zwar an die Ostsee. Der Lions-Club Bitterfeld organisiert gemeinsam mit einem Lions-Club in Kühlungsborn eine Woche Ferien an der Küste. "Da war Jenny noch nie, sie war hellauf begeistert", sagt ihre Mutter.

Spenden an Kreissparkasse Burgenlandkreis, Kontoinhaberin Jenny Franke

Kontonummer: 100 200 300

Bankleitzahl: 800 530 00