Wahlalternative: Wahlalternative: Neustart mit alter Chefin

Langenstein/MZ. - Zu Beginn des Parteitags wurden das Gezerre der vergangenen Wochen erneut diskutiert. Dabei ging es vor allem um den Umgang mit Spitzenfunktionären: Dolores Rente war bei der Gründung im März zur Vorsitzenden gewählt worden, trat einige Wochen später aber zurück. Sie war heftig mit Vorstandskollegen aneinander geraten. Zudem, so Rente, sei sie in anonymen E-Mails diffamiert worden - weil sie in der DDR Kreissekretärin der Bauernpartei war. "Wir haben doch alle unsere Vergangenheit", sagte Rente. Sie habe das nie verheimlicht und offen vertreten.

Auch Schatzmeister Bodo Eichmeier war zurückgetreten und der Pressesprecher vom Vorstand abgesetzt worden: Weil er ohne Erlaubnis eine Vorstandssitzung auf Band aufgenommen haben soll. Die Diskussionen um die Differenzen wurden am Samstag aber ohne Einigung abgebrochen. Der Großteil der 64 Parteimitglieder hatte auf diesen Streit einfach keine Lust mehr.

Den neuen Vorstand prägte dann die alte Führungsspitze: Rente und auch Veit Kuhrt als Stellvertreter wurden erneut in diese Ämter gewählt. Mit dem Sangerhäuser Vizelandrat Harald Koch wurde ein prominenter Ex-Sozialdemokrat neuer Schatzmeister. Rente sprach mit Blick auf vier neue Beisitzer von einem Neuanfang. Im alten Vorstand seien "Meinungsverschiedenheiten auf die persönliche Ebene abgerutscht". Mit Streit wolle sie künftig offensiver umgehen und sich nicht noch einmal zurückziehen.

Der Parteitag beschloss zudem die Zusammenarbeit mit der PDS. Die Parteien wollen gemeinsam bei der Bundestagswahl antreten. Rente kündigte für heute erste Gespräche an. Es soll dabei um den WASG-Personalvorschlag gehen, der zwölf Namen umfasst. Sie sollen sich am Sonntag für die Wahlliste der PDS bewerben. "Ich hoffe, dass wir die ersten drei auf guten Plätzen unterbringen können", sagte Rente. Dabei handelt es sich um Veit Kuhr, Sven Liese und Elke Reinke.