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Verkehr Verkehr: Hohe Spritkosten belasten Busbetriebe im Land

07.06.2008, 14:43

Magdeburg/dpa. - Da die Anträge aufneue Tarife und Preiszuschläge lange Genehmigungsverfahren nach sichziehen, müssen die Unternehmen zunächst die hohen Kosten tragen, wieeine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa ergab. «Wir müssen ersteinmal in den sauren Apfel beißen», sagte der Geschäftsführer der KVGBörde-Bus in Oschersleben, Ernst Trnka.

Trnka zufolge müssen die Busunternehmen langfristig aufalternative Kraftstoffe umsteigen oder Leistungen reduzieren, alsoLinien ausdünnen oder einstellen. «Das Ergebnis wäre, dass deröffentliche Personennahverkehr weiter ausblutet», sagte Trnka. Überhöhere Ticketpreise werde bei der KVG Börde-Bus derzeit nicht imDetail diskutiert. «Aber wir haben es im Hinterkopf, keine Frage.»Für die KVG Börde-Bus sind im Süden des Bördekreises 51 Busse imEinsatz.

Bernd Schubert von den Magdeburger Verkehrsbetrieben (MVB) siehtes ähnlich. «Mal eben schnell die Preise für ein Ticket zu erhöhen,nur weil die Benzinpreise immer höher klettern? So einfach ist dasalles nicht», sagte Schubert. Die MVB werde ihr Tarifsystem zumJahreswechsel umstellen und damit auch auf die explodierendenKraftstoffkosten reagieren. «Wir haben den Antrag vor Monatengestellt. Da sahen die Preise noch anders aus.» Laut Schubertverbrauchen die MVB-Busse rund 1,5 Millionen Liter Diesel im Jahr.Wegen der großen Abnahmemengen gebe es zwar Vergünstigungen, dieKosten seien trotzdem um rund zehn Prozent gestiegen.

Kunden der Hallenser Verkehrs AG (HAVAG) müssen bereits vom 1.August an mehr bezahlen. «Es gibt eine Tariferhöhung im gesamten RaumHalle/Leipzig», sagte eine Sprecherin. Diese Erhöhung sei schon seitlangem beantragt und genehmigt. Ob die steigenden Kraftstoffpreisefür mehr Fahrgäste sorgen, steht laut HAVAG erst im Herbst fest. «Esgibt so etwas wie eine Sommerpause, wo die Menschen lieber mit demRad fahren oder zu Fuß gehen. Wir können erst danach einestatistische Auswertung machen», sagte die Sprecherin.

Bei der Halberstädter Bus-Betriebe GmbH, die den Regionalverkehrim ehemaligen Landkreis Halberstadt mit 32 Bussen abdeckt, gibt esnoch keine konkreten Reaktionen auf die hohen Kraftstoffkosten. «Einschnelles Handeln ist aufgrund langer Genehmigungsverfahren fastunmöglich», sagte eine Sprecherin. Jede Linienfahrt sei genehmigt undeinzelne Einstellungen mit einem Anhörungsverfahren verbunden. Dasgelte auch für mögliche Preiserhöhungen. Die Taxiunternehmen inSachsen-Anhalt haben ebenfalls angekündigt, die hohen Dieselkostenkurzfristig auf die Kunden zu übertragen und die Preise zu erhöhen.Der Landesverband Taxi und Mietwagen stellte einen Tarifanstieg vonetwa 15 Prozent in Aussicht.