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Urlaub mit Brockenblick

09.05.2012, 18:15

TORFHAUS/DPA. - Sie waren grau, brüchig und billig: "Die Buden und Gaststätten auf Torfhaus waren keine gute Visitenkarte für den Oberharz", sagt Nationalparksprecher Friedhart Knolle. "Viele Touristen sind lieber weiter gefahren." Inzwischen sind die letzten Relikte abgerissen. Ein Wandel hat eingesetzt, seit eine moderne Großgaststätte im bajuwarischen Stil und das neue Nationalparkzentrum auf Torfhaus eröffnet wurden. Vor allem an Wochenenden machen Tausende von Besuchern Station.

Jetzt soll Niedersachsens höchstgelegene Siedlung weiter aufpoliert werden. In gut 800 Metern Höhe werden bis 2013 edle Lodges mit Blick auf den Brocken, ein Vier-Sterne-Hotel und ein Restaurant errichtet. "Endlich", sagt die Geschäftsführerin des Harzer Tourismusverbandes (HTV), Carola Schmidt. "Wir brauchen im Oberharz dringend moderne Unterkünfte für Gäste, die in der Natur aktiv sein wollen". Torfhaus am Rand des Nationalparks biete dafür auch wegen des herrlichen Blicks auf den Brocken die optimale Lage.

Vorangetrieben wird das Projekt von der Torfhaus Verwaltungs GmbH unter Federführung der Hildesheimer Lüder-Gruppe, die auch bereits die Großgaststätte gebaut hat. Für das neue Projekt habe sein Unternehmen zahlreiche weitere Grundstücke erworben, sagt Geschäftsführer Frank Wodsack. Die 21 Lodges mit Vier-Sterne-Standard sollen Platz für jeweils vier bis acht Gäste bieten und zwischen 70 und 110 Quadratmeter groß sein. Sie werden mit Sauna und Kamin ausgestattet.

Neben den Lodges entstehen ein Restaurant sowie ein Hotel mit 26 Doppelzimmern, Fitness- und Wellnessbereich. Wodsack ist optimistisch, dass die neue Anlage ein Gäste-Magnet wird. "Wir zielen auf Wanderer, Mountainbiker oder Leute, die einfach nur mal ausspannen wollen." Da auf Torfhaus auch Wintersport möglich ist, rechnen die Investoren mit Buchungen rund ums Jahr. Für die neue Ferienanlage investiere sein Unternehmen 14 Millionen Euro, sagt der Geschäftsführer. Davon steuere das Land Niedersachsen 1,25 Millionen Euro Fördermittel bei.

"Die Ferienanlage wird den Harz voran bringen", sagt HTV-Managerin Schmidt. Auch die Nationalparkverwaltung blickt mit Wohlwollen auf die Aktivitäten.