Von Sachsen-Anhalt nach Thüringen Torsten Weil: Wulf Gallerts Referent arbeitet nun für Bodo Ramelow

Magdeburg - Von Magdeburg nach Erfurt sind es per Auto ungefähr zwei Stunden und 170 Kilometer. Für Torsten Weil liegt zwischen beiden Stationen aber noch etwas mehr als nur Asphalt. Etwa ein Jahr lang war der 46-Jährige persönlicher Referent des früheren Vorsitzenden der Linken-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Wulf Gallert. Seit Mittwoch ist er nun Büroleiter des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow - dem ersten Ministerpräsidenten der Linken in Deutschland. 170 Kilometer Autobahn bedeuten für Weil also auch Wechsel zu einem der hochrangigsten Linken-Politiker der Bundesrepublik.
Stelle angeboten
„Die Thüringer Staatskanzlei ist an mich herangetreten und hat mir die Stelle angeboten“, sagte Weil der MZ. „Und ich hatte einfach Lust, etwas Neues zu machen - außerdem gibt es in Thüringen ja das, was wir auch für Sachsen-Anhalt wollten“. Nach der Wahl im Herbst 2014 hatte sich im Freistaat eine Koalition aus Linken, SPD und Grünen gebildet. In Sachsen-Anhalt wiederum sank die Hoffnung auf ein rot-rot-grünes Bündnis: Kurz vor der Landtagswahl kristallisierte sich heraus, dass es dafür rechnerisch nicht reichen würde. Mit dem Wahlausgang habe sein Fortgang nichts zu tun, versichert Weil: „Ich hätte Sachsen-Anhalt so oder so verlassen“.
Keine erneute Wahl
Der gebürtige Cottbusser war bereits in den 1990er Jahren Mitglied im Landesvorstand der Brandenburger PDS. Seit mehr als 15 Jahren zieht er quer durch Deutschland: Kiel, Köln, Magdeburg und nun eben Erfurt. Von 2014 bis 2016 war er Mitglied im Parteivorstand der Linken - zur Wahl des neuen Vorstands auf dem Magdeburger Parteitag am vorigen Wochenende war er zwar angetreten, wurde allerdings nicht erneut gewählt. (mz)