Tierpatenschaften Tierpatenschaften: Halles Elefant kostet 5000 Euro
Magdeburg/dpa. - Zum Verkauf werden dieTiere aber zum Glück nicht angeboten. Für den Betrag könnenTierliebhaber vielmehr eine Tierpatenschaft übernehmen. Nicht nur inHalle, auch in den anderen Zoos in Sachsen-Anhalt stehenTierpatenschaften derzeit hoch im Kurs, wie eine Umfrage derDeutschen Presse-Agentur dpa ergab. Denn für die Zoos sind diePatenschaften eine gute Möglichkeit, mit Spendengeldern ihre Budgetsaufzubessern.
«Viele Tierliebhaber übernehmen Tierpatenschaften, um den Zoo inseiner Arbeit zu unterstützen», sagte Susanne Glaubitz vomFörderverein des Zoos in Halle. Etwa 170 Tierpatenschaftenverzeichnet der Zoo derzeit, im vergangenen Jahr wurden so 18 000Euro eingenommen. Ausgegeben wird das Geld nicht für den laufendenBetrieb des Zoos, sondern für spezielle Projekte. «Mit dem Geldkönnen wir Tieranlagen verschönern und die Haltungsbedingungen derTiere verbessern», sagte Glaubitz. So wurde dieses Jahr die Geier-Voliere komplett erneuert - dank der 50 000 Euro, die derFörderverein über längere Zeit gesammelt hatte.
Auch im Magdeburger Zoo wird das Geld der derzeit 190 Paten nichtfür die einzelnen Paten-Tiere ausgegeben, sondern kommt allenZootieren zugute, betonte die Sprecherin des Zoos, Regina Jembere. Imvergangenen Jahr kamen mehr als 25 000 Euro zusammen. «Besondersbeliebt sind bei uns Präriehunde, Erdmännchen und Krallenaffen»,sagte Jembere. «Für die kleineren Tiere übernehmen oft auch Schulenoder Kindergärten eine Patenschaft.» Schüler des MagdeburgerHumboldt-Gymnasiums etwa - Namensverwandtschaft verpflichtet -übernahmen über mehrere Jahre die Patenschaft für einen Humboldt-Pinguin.
«Eine Patenschaft für ein Jahr wird auch gerne an Freunde oderVerwandte verschenkt», sagte Katrin Landes vom Tierpark Dessau.Auch viele Firmen übernähmen Patenschaften, gerade bei den Tieren,die größere Beträge kosteten. Als Gegenleistung könnten die Spender -in Dessau sind es rund 160 - ein Schild am Gehege anbringen lassen.
Der Zoo Aschersleben hat mit seinen Raubkatzen Dauerbrenner inSachen Tierpatenschaft. «Bei den Wildkatzen brauchen wir nicht langewarten, bis wir einen Paten gefunden haben», sagte Zoo-Leiter DietmarReisky. Besonderes Glück hatte der Zoo in diesem Sommer: In kurzemAbstand kamen gleich fünf Jaguarbabys auf die Welt. Drei von ihnenhaben bereits einen Paten. Auch für die anderen gebe es bereitsInteressenten, versicherte Reisky. Unter 500 Euro gibt es für dieJaguarbabys keine Patenschaft, den genauen Preis will Reisky nichtverraten. «Nicht ganz billig» seien auch die beiden weißen Tiger, dieteuersten Tiere des Zoos - schließlich handelt es sich um dieeinzigen Exemplare ihrer Art in ganz Ostdeutschland.
Das Ehepaar Gabi und Wolfgang Kliemann hat gleich für zwei derJaguarbabys in Aschersleben die Patenschaft übernommen und durfteim Gegenzug die Namen der kuscheligen Raubkätzchen aussuchen. «Wirhatten schon einmal die Patenschaft für ein Jaguarbaby», sagte GabiKliemann. «Wir stehen eben total auf Katzen.» Ihr Ehemann fügtehinzu: «Für uns ist es eine Verpflichtung, aber auch eine Ehre, denZoo mit unserer Patenschaft zu unterstützen. Der Zoo kann jeden Eurogut gebrauchen.»