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Tarifstreit Tarifstreit: Wieder Warnstreiks im Einzelhandel - H&M in Magdeburg lahmgelegt

27.07.2013, 07:36
Auch bei im Vorfeld der Verhandlungen am Mittwoch in Erfurt wurde gestreikt. Ein Teilnehmer hat auf seinem T-Shirt stehen: "Für den Aufschwung auch in der Lohntüte"
Auch bei im Vorfeld der Verhandlungen am Mittwoch in Erfurt wurde gestreikt. Ein Teilnehmer hat auf seinem T-Shirt stehen: "Für den Aufschwung auch in der Lohntüte" dpa Lizenz

Magdeburg/Dresden/Gera/dpa - Der Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen kommt nicht zur Ruhe. Die Gewerkschaft Verdi hat auch am Wochenende die Beschäftigten von Märkten der Einzelhandelsketten Kaufland, Marktkauf, Netto und H&M im Raum Gera und Dresden sowie in Magdeburg zum Ausstand aufgerufen. „Es wird solange gestreikt, bis die Tarifverträge unterschrieben sind“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago am Samstag.

In Sachsen-Anhalt legte der Warnstreik die H&M-Filiale im Magdeburger Allee-Center lahm. „Hier läuft nichts mehr“, sagte Lauenroth-Mago am Samstag. Neue Waren seien nicht ausgeladen worden und Kassen nicht besetzt gewesen. Bis auf die Filialleiterin hätten am Morgen alle 25 Verkäuferinnen die Arbeit niedergelegt. Sie forderten lautstark mit Trillerpfeifen und Sprechchören höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.

Tarifverhandlungen abgebrochen

Auch in Dresden, Freital, Meißen und Gera erschienen Mitarbeiter von Kaufland, Marktkauf und Netto nicht zur Arbeit. Für etwa 60 Verkäuferinnen von drei Kaufland-Märkten in Gera war es bereits der siebte Warnstreiktag in Folge.

Verdi reagiert mit den Arbeitsniederlegungen auf die vorzeitig abgebrochenen Tarifgespräche vom Mittwoch in Erfurt. Der Handelsverband Mitteldeutschland hatte dennoch schriftlich angeboten, dass Löhne und Gehälter zum 1. September um 2,5 Prozent steigen. In einem zweiten Schritt am 1. Juni 2014 seien weitere 1,5 Prozent vorgesehen. Das ist Verdi zu wenig. Die Gewerkschaft fordert für 265 000 Beschäftigte in allen drei Ländern einen Euro mehr pro Stunde und eine höhere Ausbildungsvergütung. Zudem soll der Handelsverband auf die Streichung von Zuschlägen und eine Flexibilisierung der Arbeitszeit verzichten.