Supermarkt-Überfall in Hannover Supermarkt-Überfall in Hannover: Räuber schoss auch in Burg

Hannover - Eine bei einem Raubmord am 4. Dezember in Hannover verwendete Pistole wurde auch bei einem Überfall am 12. August 2014 in Burg im Kreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt benutzt. Das bestätigte Oberstaatsanwalt Thomas Klinge von der Staatsanwaltschaft in Hannover auf MZ-Anfrage. Bei dem Überfall gegen 21.45 Uhr auf den Rewe-Markt am Conrad-Tack-Ring in Burg hatte der unmaskierte Mann Geld aus der Kasse gefordert und, um seine Drohung zu unterstreichen, mit der Pistole einmal in die Luft geschossen, wie die Polizei in Burg damals mitgeteilt hatte. Der Mann flüchtete schließlich mit Bargeld.
Nach dem Überfall in Burg wurde der Räuber so beschrieben:
Mit Hilfe eines so genannten Waffengutachtens des Bundeskriminalamts sei nun belegt worden, dass es sich bei den Überfällen in Hannover und Burg um dieselbe Waffe handelt. Für das Gutachten seien an den Tatorten gefundene Patronen untersucht worden, sagte der Oberstaatsanwalt. Nach seiner Auskunft wurde die Pistole bei mindestens vier weiteren Überfällen benutzt - neben Burg und Hannover in Hamm und Bottrop in Nordrhein-Westfalen sowie ein weiteres Mal in Hannover. Der Räuber hatte am 4. Dezember in Hannover-Stöcken einen 21-jährigen Supermarkt-Kunden erschossen und war dann geflüchtet. Der junge Mann hatte vergeblich versucht, den Räuber zu überwältigen. Ein zweiter Kunde wurde durch einen Schuss verletzt. In Hamm war eine Kassiererin von einer Kugel verletzt worden.
Kripo und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass der Gesuchte ein Serientäter ist. Rund 20 Überfälle in Niedersachsen, Hessen und Nordrhein-Westfalen würden nun geprüft. „Den Überfall in Burg hatten wir bisher nicht auf unserer Liste“, sagte Klinge. Nach der Veröffentlichung von Bildern aus Überwachungskameras seien bisher etwa 240 Hinweise zu dem Räuber eingegangen. Auch eine Fahndung in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ werde in Erwägung gezogen, sagte der Staatsanwalt.
Aus Sicht der Ermittler könnte Spielsucht ein Motiv des Mannes sein. „Er muss Druck haben“, sagte Klinge. Nur einen Tag nach dem tödlichen Schuss auf den 21-Jährigen soll der Räuber einen Supermarkt in Hemmingen bei Hannover überfallen haben. (dpa/mz)