Studie zu Wirtschaftskraft und Lebensqualität Studie zu Wirtschaftskraft und Lebensqualität: Ohrekreis bekommt gute Noten

Halle/MZ. - Die Mehrzahl der Kreise und Städte in Sachsen-Anhalt belegen im Bundesvergleich hintere Plätze. Positiv wird in der Studie eine hohe Gründerdynamik im Land bewertet. Zudem seien die kommunalen Investitionen auf einem hohen Niveau. Eine niedrige Kaufkraft und die hohe Arbeitslosigkeit sind die besonderen Schwachpunkte.
Ohrekreis, Saalkreis, Landkreis Wernigerode - so lautet der Zieleinlauf der kreisfreien Städte und Landkreise in Sachsen-Anhalt beim Regionalranking der IW Consult aus Köln im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Wirtschaftskraft und Lebensqualität wird in diesen Kreisen am Höchsten bewertet. Bundesweit belegen sie einen Mittelfeldplatz, die meisten hiesigen Landkreise finden sich auf hinteren Plätzen wieder. Die Studie sieht für den Osten dennoch nicht schwarz: "Im Osten regt sich vielerorts Gründerelan." Für die Studie wurden insgesamt 47 Indikatoren zu Gruppen Wohlstand, Arbeitsmarkt, Wirtschaft, Struktur, Standort und Staat zusammengefasst.
Bei Gewerbeanmeldungen, einem Indikator für die Gründungsdynamik, belegt der Landkreis Jerichower Land bundesweit Platz 13 und die Stadt Dessau Platz 35. Im Standortfaktor "Schnell wachsende Branchen" liegen Magdeburg, Dessau und Halle unter den Top 40. Auch die öffentlichen Investitionen sind im Land überproportional hoch. Bei Kauf- und Steuerkraft und Arbeitslosenzahlen schneiden die Regionen in Sachsen-Anhalt erwartungsgemäß schlecht ab. Auffällig ist jedoch, dass es innerhalb von Sachsen-Anhalt starke Unterschiede gibt. "Jenseits vieler regional bedingter Gründe gibt es hausgemachte Ursachen, die abgestellt werden könnten", sagt INSM-Chef Dieter Rath. Als Beispiel nennt er hohe Verschuldung.
Die vordersten Ränge belegen Landkreise aus den Regionen München und Frankfurt. Dies ist nicht verwunderlich. Allein in München sitzen acht der 30 größten deutschen Börsenunternehmen.