Strafvollzug Strafvollzug: «Legionär» Brauser nach Köln verlegt
Köln/Halle/MZ. - Der heute 42 Jahre alte Wolfener gilt alseiner der gefährlichsten deutschen Straftäter.Er war 1993 wegen versuchten Mordes an seinerFreundin zu acht Jahren Haft verurteilt worden.Das Gericht sah es als erwiesen an, dass ermit Handgranaten und einem Tauchsieder imBenzinkanister versucht hatte, die Frau zutöten. Sie kam jedoch nicht zu Schaden. Brauserhatte die Vorwürfe stets energisch bestrittenund das Justizpersonal auch körperlich attackiert.
1997 nahm der einst auf dem Balkan kämpfendeMann im Naumburger Gefängnis eine Geisel.Das Verfahren wurde jedoch eingestellt, weilder Sicherheitsaufwand für den Prozess alszu groß eingeschätzt wurde. Nach der anschließendenVerlegung in das Gefängnis Bautzen nahm BrauserWeihnachten 1999 erneut einen Wärter als Geisel,um auf diesem Wege eine Wiederaufnahme desVerfahrens zu erreichen. Er wurde schließlichs>nach Chemnitz verlegt und im September 2001zu einer weiteren Freiheitsstrafe von siebenJahren mit folgender Sicherungsverwahrungverurteilt.In dem im Volksmund als Klingel pütz bezeichnetenKölner Gefängnis soll Brauser nun in einerspeziellen "Schlichtzelle" untergebracht werden.Nach Angaben von Klingelpütz-Chef Foegen befindensich darin ausschließlich Gegenstände, diefest im Boden oder an der Wand verankert sind."Wir rechnen mit der Verlegung im ersten Quartal",sagte Foegen und nannte als Grund dafür die"derzeit komplizierte Belegungsaktion" imHaus. Er bestätigte zugleich, dass Brauserbereits aus Chemnitz nach Nordrhein-Westfalenüberstellt worden sei.In Nordrhein-Westfalen gibt es 37 Justizvollzugsanstaltenmit 18300 Haftplätzen sowie fünf Jugendarrestanstaltenmit 150 Plätzen.