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Statistisches Jahrbuch Statistisches Jahrbuch: Das Land Sachsen-Anhalt in Zahlen

17.12.2012, 12:19
Hinter dem statistischen Jahrbuch 2012 für Sachsen-Anhalt sitzen der Präsident des Statistischen Landesamtes Manfred Scherschinski (l.) und Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU). (FOTO: DPA)
Hinter dem statistischen Jahrbuch 2012 für Sachsen-Anhalt sitzen der Präsident des Statistischen Landesamtes Manfred Scherschinski (l.) und Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU). (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Halle (Saale)/DPA. - Der Oktober 2011 war für Manfred Scherschinski ein besonderer Monat. Zum ersten Mal seit Jahren wuchs die Bevölkerung Sachsen-Anhalts in jenen Wochen, berichtete der Präsident des Statistischen Landesamtes in Halle am Montag bei der Vorstellung des Statistischen Jahrbuches 2012. Allerdings war das ein kurzer Lichtblick. Unter dem Strich ist auch im vorigen Jahr die Bevölkerung geschrumpft. Die Einwohnerzahl sank um 21.700 Menschen auf gut 2,3 Millionen. Das Geburtendefizit ist für zwei Drittel des Bevölkerungsrückganges verantwortlich. Die Statistiker zählten im vergangenen Jahr 16.800 Geburten, fast 500 weniger als 2010. Abwanderung aus dem Land ist der zweite Grund für den Bevölkerungsrückgang.

Nach wie vor sehr gering ist der Ausländeranteil: Mit 1,9 Prozent ist er bundesweit der niedrigste. „Das ist zu wenig“, sagte Innenminister Holger Stahlknecht (CDU). Er verwies dabei zugleich auf die „außerhalb jeder Relation“ stehende Gewalt gegen Ausländer. Auch wegen des sich abzeichnenden Fachkräftemangels bemühe sich das Land darum, den Rechtsradikalismus zurückzudrängen und Toleranz zu fördern. „Wir brauchen eine Willkommenskultur“, sagte der Minister. Erst dann könne es gelingen, auch Ausländer für Sachsen-Anhalt zu gewinnen. Allerdings: Zuwanderung sei erst zu erwarten, wenn ihnen auch attraktive Jobs angeboten werden könnten, sagte Stahlknecht.

Das zweibändige Statistische Jahrbuch beschreibt auf 770 Seiten das Land in Zahlen - hier Beispiele:

Lebenserwartung: Ein neugeborenes Mädchen hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 81 Jahren und zehn Monaten, ein Junge von 75 Jahren und neun Monaten. Vor 20 Jahren lagen die Werte jeweils rund sechs Jahre niedriger. Im Jahr 2025 wird jeder dritte Sachsen-Anhalter älter als 65 Jahre sein, jetzt ist es jeder fünfte.

Einkommen: Löhne und Gehälter sind 2011 mit 3,6 Prozent deutlich stärker gestiegen als in den Jahren zuvor mit 1,8 Prozent 2010 und 1,6 Prozent 2009. Das Arbeitnehmerentgelt erreichte damit 28.664 Euro - 80 Prozent des Durchschnitts in Deutschland.

Tourismus: Die Zahl der Gäste und Übernachtungen steigt seit 15 Jahren stetig an - mit Ausnahme des Flut-Jahres 2002. Im vergangenen Jahr zählten die Statistiker erstmals mehr als sieben Millionen Übernachtungen. Der Trend setzte sich auch in diesem Jahr fort.

Autos: Der Bestand an Pkw wächst weiter, aber langsamer. Im vorigen Jahr waren in Sachsen-Anhalt 1.191.910 Pkw angemeldet, 1858 mehr als im Vorjahr.

Obst: Mit 337.000 Dezitonnen sind so viele Äpfel geerntet worden wie noch nie seit der Wende.

Pro-Kopf-Verschuldung in den kreisfreien Städten und Landkreisen in Sachsen-Anhalt | Infographic