Spendenaffäre Spendenaffäre: Unicef will um Vertrauen kämpfen
Halle/MZ/lö. - "Ich habe gehofft, dass das nicht passiert." Die vergangenen Wochen hätten die Arbeit gelähmt. "Wir haben jetzt aber nur die Wahl, nicht mehr für Kinder in Not zu arbeiten, oder uns weiter zu engagieren."
In einem offenen Brief werben die ehrenamtlichen ostdeutschen Unicef-Gruppen nun um weitere Unterstützung. Deren Mitglieder "können nichts für das Geschehene", sie seien erschüttert und zornig, aber auch verunsichert und ratlos nach den Schlagzeilen der vergangenen Wochen, heißt es. Es wird betont, dass "keine Spendengelder veruntreut" worden seien und sich "niemand persönlich bereichert" habe. Offensichtlich sei aber, dass die Geschäftsführung von Unicef Deutschland nicht so transparent wie nötig gearbeitet habe, Mängel in Leitung und Verwaltung zugelassen wurden. "Die Unicef-Gruppen werden ein waches Auge darauf haben, dass die Mängel beseitigt werden", so Anders. Wichtigste Aufgabe sei, neues Vertrauen aufzubauen. "Dass das nicht leicht wird, ist uns klar."
In Sachsen-Anhalt arbeiten fünf ehrenamtliche Unicef-Gruppen, im Süden des Landes sind das Halle, Dessau und Zeitz mit insgesamt rund 70 Mitgliedern. In Halle soll morgen eine neue Ausstellung bei der Stadtverwaltung eröffnet werden, mit der auf ein Bildungsprojekt für Kinder in Nepal geworben wird. "Wenn sich die Öffentlichkeit jetzt von Unicef abwendet, leiden diejenigen darunter, die schuldlos an den Ereignissen der letzten Wochen sind: die Kinder in armen Ländern, die unverändert dringend unserer Hilfe bedürfen", werben die Ehrenamtlichen. Unicef organisiert in 160 Ländern Hilfsprogramme für Kinder und Frauen. Spendenquittungen würden nach wie vor ausgestellt, betont Anders.