Schweinegrippe Schweinegrippe: Virus legt die erste Schule im Land lahm
LAUCHA/HALLE/MZ/DPA. - So bleibt das Gymnasium in Lauchavon Dienstag bis Ende der Woche geschlossen,teilte das Gesundheitsamt des Burgenlandkreisesam Montag mit. Seit vergangenem Freitag hättensich 42 der 550 Schüler mit dem H1N1-Virusangesteckt. "Der rasante Anstieg innerhalbweniger Tage hat uns jetzt zu dieser Sicherheitsmaßnahmeveranlasst", sagte Amtsarzt Hartmut Wurzbacher.Die Krankheit verlaufe in allen Fälle abermilde, keiner der Betroffenen werde im Krankenhausbehandelt. Die Entscheidung über Schulschließungentreffen die Gesundheitsämter der Landkreise,erklärte das Magdeburger Kultusministerium.Feste Kriterien gebe es bei diesen Einzelentscheidungennicht, sagte eine Sprecherin.
Unterdessen hat es am ersten Tag der flächendeckendenImpfaktion gegen die Schweinegrippe in Sachsen-Anhaltkeinen Ansturm auf die Praxen gegeben, teiltedie Kassenärztliche Vereinigung (KV) mit.Einige Ärzte würden deshalb die Termine fürdie Immunisierung bündeln und verschieben.In anderen Praxen wurden die Spritzen bishernicht aufgezogen, weil der Impfstoff nochnicht ausgeliefert worden ist. So habe dasKontingent in Halle für 20 der insgesamt 200Arztpraxen nicht ausgereicht. "Sie werdenjedoch bis zum morgigen Mittwoch versorgtsein", betonte Amtsarzt Eberhard Wilhelms.
Nach Aussage des Gesundheitsministeriums inMagdeburg seien die Ärzte und Gesundheitsämterauf die Impfaktion grundsätzlich "gut vorbereitet".Man hoffe jetzt, dass sich die Informationsaufgeschlossenheitin der Bevölkerung "auch in eine Impfbereitschaftummünzt". Bereits in der vergangenen Wochehatte die Impfung für bestimmte Berufsgruppenwie Ärzte, Feuerwehrleute und Polizisten begonnen.Bis zum Freitag hatten davon 6000 MenschenGebrauch gemacht. Bislang erkrankten etwa500 Menschen in Sachsen-Anhalt an der Schweinegrippe.
Derweil geht das Robert Koch-Institut (RKI)davon aus, dass mittlerweile die zweite Welleder Schweinegrippe begonnen hat. Weitere Todesfälleund schwerere Krankheitsverläufe seien inDeutschland nicht auszuschließen, erklärteRKI-Präsident Jörg Hacker. Bislang sind sechsPersonen gestorben, alleine drei davon amvergangenen Freitag. Insgesamt sind bundesweitfast 30000 Fälle registriert, Experten gehenaber von einer deutlich höheren Zahl aus.Positiv wertete Hacker, dass sich trotz steigenderErkrankungszahlen das Virus-Erbgut bishernicht verändert hat.