Schon 17 Unfalltote dieses Jahr Schon 17 Unfalltote dieses Jahr: Todesfalle Autobahn

Halle (Saale) - Der seit längerer Zeit anhaltende Trend zu weniger Unfalltoten auf den Autobahnen in Sachsen-Anhalt ist vorerst unterbrochen. Aktuell sterben wieder mehr Menschen auf den Schnellstraßen Sachsen-Anhalts. 17 sind es bereits in diesem Jahr.
Offen ist, ob die Entwicklung auch auf die Gesamtbilanz durchschlägt. Im vergangenen Jahr hatte die Unfallstatistik in Sachsen-Anhalt mit 133 Verkehrstoten einen historischen Tiefstand erreicht.
Erst am Dienstagnachmittag waren wieder zwei Menschen auf der A14 bei Gröbers (Saalekreis) ums Leben gekommen. Ein Sattelschlepper hatte in voller Fahrt einen Kleintransporter gerammt, der auf dem Standstreifen hielt.
Weitere schwere Auffahrunfälle mit Lastwagen ereigneten sich in den Tagen zuvor, gleichfalls zwischen dem Schkeuditzer Kreuz und der Abfahrt Halle/Peißen.
In dem Abschnitt werden nach Angaben des Bundesamtes für Verkehrswesen täglich 50.000 Fahrzeuge gezählt, darunter auch fast 10.000 Lkw - Tendenz steigend. Und Lkw-Fahrer verursachen etwa jeden vierten Unfall auf Autobahnen, in Sachsen-Anhalt jährlich mehr als 2.000.
Statistisch gibt es aktuell im südlichen Landesteil drei Unfallschwerpunkte. Laut Polizei handelt es sich dabei um die A 9 zwischen Weißenfels und Naumburg (Burgenlandkreis) mit 100 Unfällen in diesem Jahr. Auf der Strecke zwischen Tornau und Trotha auf der A14 bei Halle sind es 55, und auf der A 38 zwischen Eisleben und Allstedt (Mansfeld-Südharz) wurden bisher 61 gezählt.
Landesweit stechen bereits seit Jahren zwei Hauptunfallursachen hervor. Laut Innenministerium sind Kraftfahrer oftmals viel zu schnell unterwegs. Gleichzeitig halten sie nicht ausreichend Sicherheitsabstand. Erschwerend kommen die zahlreichen Baustellen auf den Autobahnen hinzu - so viele wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr.
Der Teil der A9 zwischen Bitterfeld-Wolfen und Dessau-Süd ist mit 14 Kilometern dabei der längste Abschnitt, auf dem momentan gebaut wird. Die meisten Nadelöhre erwarten Autofahrer aber derzeit auf der A14, mit fünf kilometerlangen Baustellen.
Nach Zahlen der Versicherungswirtschaft führt jeder Schwerverletzte zu Kosten von durchschnittlich 126.000 Euro. Sachschäden an Fahrzeugen und Anlagen belaufen sich dagegen gewöhnlich auf nur 50.000 Euro.
Trotz der aktuell steigenden Zahl an Unfalltoten gelten Autobahnen als vergleichsweise sicher. Dort ereignen sich nur zwölf Prozent aller tödlichen Verkehrsunfälle.
Weiter erhöht werden kann die Sicherheit aus Sicht des ADAC durch die frühzeitige Ausschilderung von Baustellen und den verstärkten Einsatz von Stau-Warnanlagen. (mz)
