Schloss Wernigerode Schloss Wernigerode: Nächstes Jahr wird der Bergfried saniert

Wernigerode/dpa - Fans der Wernigeröder Schlossfestspiele können sich im kommenden Jahr auf eine komische Oper aus der Feder des böhmischen Komponisten Bedrich Smetana (1824-1884) freuen. Anlässlich der 19. Festspielausgabe werde „Die verkaufte Braut“ auf die Bühne kommen, sagte Schloss-Geschäftsführer Christian Juranek auf Anfrage. Die Festspiele seien vom 26. Juli bis 30. August 2014 geplant. Die Premiere der Oper steht für den 8. August 2014 fest, fünf weitere Vorstellungen sollen folgen. Das fünfwöchige Klassikspektakel lockt jährlich rund 5.000 Musikliebhaber aus ganz Deutschland in die Harzstadt. „Die Schlossfestspiele sind zweifellos einer unserer Jahreshöhepunkte“, sagte Juranek.
Für ihn ist der Blick auf die Schlossbesucher-Statistik 2013 Anlass zur Freude. „Wir liegen bis jetzt ganz leicht über dem Vorjahresniveau.“ Da hätten rund 192 000 Menschen aus dem In- und Ausland dem Wahrzeichen der Stadt Wernigerode einen Besuch abgestattet. Entscheidend sei die Veranstaltung „Winter-Schloss“, die am 25. Dezember beginne. Wenn das Wetter passt, könnte die Statistik nochmals einen Sprung nach oben machen. „Letztes Jahr kamen 15.000 Gäste zu dieser Veranstaltung“, sagte Juranek. Bis 5. Januar 2014 gebe es Konzerte und Puppentheater mit Weihnachtsambiente.
Auf dem Ausstellungssektor setze man im nächsten Jahr auf Klasse statt Masse. Während sich andernorts Ausstellungen dem 100. Jahrestag des beginnenden Ersten Weltkriegs widmen, schaue das Schloss auf die Zeit davor. Von Ende Juli bis Ende Oktober 2014 solle die Schau „Pomp and Circumstance. Das deutsche Kaiserreich und die Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges“ vor allem Kaiser Wilhelm II (1859-1941) in den Fokus rücken. „Wir bestücken mit Exponaten dieser Schau nicht nur die Sonderausstellungsräume, sondern auch die der Dauerausstellung“, so Juranek. So würden beispielsweise Möbel und Bilder in einen zeitlichen Zusammenhang gerückt. „Dinge, die nur kurz zu sehen sind, vereinen sich mit Altbewährtem. Das hat Flair.“
Bautechnisch gebe es 2014 zwei Schwerpunkte: den Bergfried und den bereits teilsanierten Fahnenturm. Bei der Sanierung des 30 Meter hohen Bergfrieds müssten alte, kaputte Steine ausgetauscht werden. „Das ist eine aufwendige Maßnahme, schon allein wegen der Rüstungsarbeiten.“ Beim Fahnenturm soll der dritte und letzte Bauabschnitt realisiert werden. Der Turm des Haupttreppenhauses soll unter anderem einen grünen Anstrich erhalten. Wie viel Geld insgesamt in die Bautätigkeiten investiert wird, sagte Juranek nicht.
Das Schloss Wernigerode war ursprünglich eine mittelalterliche Burg, das in verschiedenen Jahrhunderten mehrfach umgebaut wurde. Den wohl bedeutendsten Umbau veranlasste Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode, unter dessen Federführung das Schloss zu einem Leitbau des norddeutschen Historismus wurde. Seit 1930 ist das Schloss der Öffentlichkeit zugänglich und Museum.