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Blick auf Holzplatte Wahlwerbung von CDU-Landratskandidat Alexander Goebel sorgt für Unmut in Ilberstedt: Sondernutzungssatzung lässt es zu

Von Susanne Schlaikier 08.01.2021, 13:54
Diesen Anblick haben die Anwohner am Bürgerplatz in Ilberstedt seit kurz vor Weihnachten.
Diesen Anblick haben die Anwohner am Bürgerplatz in Ilberstedt seit kurz vor Weihnachten. Kurt Kuchinke

Ilberstedt - Auf diesen Anblick hätte so manch Ilberstedter gern verzichtet: Seit den Tagen vor Weihnachten steht auf dem Bürgerplatz eine riesige Wahl-Werbung des CDU-Kandidaten Alexander Goebel für die Landratswahl am 24. Januar. Nun stören sich einige Anwohner und Bürgermeister Lothar Jänsch (UWV) nicht an der Werbung an sich, wohl aber am Standort und der Optik auf der Rückseite.

Die Werbung sei in einer „Nacht-und-Nebel-Aktion“ aufgestellt worden, so Jänsch, der sich darüber ärgert, nicht gefragt worden zu sein. Der Aufsteller sei vor allem von der Rückseite „total unansehnlich“, weil es sich dabei um eine Holzplatte der Werbe-Firma handelt.

Aufstellen der Werbung laut Sondernutzungssatzung der Gemeinde gestattet

„Die Leute, die da wohnen, mussten sich das über Weihnachten anschauen“, sagt Jänsch verärgert. Generell kann er die Wahl des Platzes nicht nachvollziehen. „Normalerweise hat das da nichts zu suchen.“ Es gebe eine freie Werbefläche unweit des Bürgerplatzes neben dem ehemaligen Konsum.

Dort hätte das Plakat seiner Meinung nach hingehört und auch niemanden gestört. Der Ilberstedter Ortschef sagt weiter, er habe sich auch an das Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Saale-Wipper in Güsten gewandt - aber unternommen worden sei nichts.

Generell sei das Aufstellen einer solchen Werbefläche in der Sondernutzungssatzung der Gemeinde festgelegt, sagt Verbandsgemeindebürgermeister Jan Ochmann (CDU).

Wenn dort Werbung, in diesem Falle Wahl-Werbung nicht untersagt sei, „kann die Verwaltung nur wenig machen“. Die Gemeinde müsste also ihre Sondernutzungssatzung ändern, wenn man dies künftig vermeiden möchte.

CDU-Kandidat Alexander Goebel selbst bedauert den Unmut der Anwohner

CDU-Kandidat Alexander Goebel selbst bedauert, „dass dieser Standort zu entsprechendem Unmut geführt hat“. Wegen der aktuellen Coronavirus-Pandemie und der damit einher gehenden Einschränkungen „sehen wir in den Großplakaten eine der wenigen Möglichkeiten, unseren Wählern einen Eindruck von dem Kandidaten zu verschaffen“.

Insgesamt seien im Salzlandkreis rund 1.800 Plakate aufgehängt und 20 Großwerbeflächen beauftragt worden, sagt Goebel. Dabei handele es sich um solche mobilen Aufsteller wie in Ilberstedt.

„Stationäre Werbetafeln unterliegen dabei einem anderen Vorgehen und Verfahren und sind daher unabhängig davon zu betrachten“, erläutert Goebel, warum man nicht einfach die von Lothar Jänsch angesprochene Fläche neben dem Konsum genutzt hat. (mz)

So sieht der Aufsteller am Bürgerplatz in Ilberstedt von vorn aus.
So sieht der Aufsteller am Bürgerplatz in Ilberstedt von vorn aus.
Kuchinke