"Es war wirklich eine Dreckecke": Verschönerungsverein in Hoym richtet ein Areal am Marktplatz her: Spende der Sparkassenstiftung Aschersleben-Staßfurt

Hoym - Der kleine Bagger zieht seine Zähne durch den dunklen Boden und entleert die Massen, die er so zusammenschiebt, in einen großen Container. „Dafür brauchen wir aber einen großen Bagger“, zeigen die Männer von der Garten- und Landschaftsbau-Firma Traunsberger auf den Stumpf der alten Blaufichte, die am Morgen noch hier gestanden hat und nun in kleinen Stammstücken am Straßenrand aufgestapelt liegt.

„Es war wirklich eine Dreckecke, seit Jahrzehnten vernachlässigt, wo nur noch die Hunde ihr Geschäft gemacht haben“, begründet Dieter Kienast die Aktion des Hoymer Vereins der Kultur-, Landschafts- und Denkmalpflege, dessen Vorsitzender er ist. Mit Hilfe einer großzügigen Spende der Sparkassenstiftung Aschersleben-Staßfurt könne der Verein nun das Areal am Eingang zum Markt renaturieren und wieder professionell herrichten.

„Wir haben den Antrag kurzfristig gestellt“, sagt Kienast, der positiv überrascht war, dass dem Projekt so schnell zugestimmt wurde. „Wir freuen uns da extrem darüber“, sagt der Vereinschef, dessen Truppe den Ort nicht nur wie bisher auf dem Friedhof oder der Streuobstwiese verschönern wollte, sondern direkt im Zentrum der Stadt. An der Durchfahrt. Wo es jeder sieht. „Wir wollten einfach mal ein größeres Projekt machen“, bestätigt der Vereinschef das.

Die Sparkassenstiftung sei von der Idee, eine brachliegende Fläche insektenfreundlich, nachhaltig und klimafreundlich umzugestalten, begeistert, erklärt Susanne Rostalski von der Salzlandsparkasse. Deshalb übernahm sie mit 4.000 Euro einen Großteil der Kosten.

„Diese Förderung soll einen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten und gleichzeitig eine Verschönerung des Ortskerns unterstützen, denn auch in kleineren Ortschaften steht der Marktplatz im Zentrum der öffentlichen Wahrnehmung“, so Rostalski.

Von dem Geld der Stiftung, die in diesem Jahr vor allem Umweltprojekte unterstützt, hebt die ortsansässige Gartenbaufirma nun den alten Boden aus. „Etwa 40 Zentimeter tief“, sagt Kienast. Dann kommt neue Pflanzerde auf das Areal. Zudem wird ein Weg angelegt, denn die Hoymer nutzten die Ecke schon immer als Abkürzung zum Marktplatz hin und können dies bald ganz offiziell tun.

„Die Seitenbereiche wollen wir als Verein dann bepflanzen“, spricht Dieter Kienast von Staudenpflanzen. „Wenn es klappt, schon an diesem Wochenende“, kündigt er die Aktion an. Ausgesucht haben sich die Hoymer dafür Lavendel und Stockrosen, Teppichastern und Prachtkerzen, Edeldiesteln und Bergminze. Und viele andere hübsche, aber vor allem insektenfreundliche und pflegeleichte Pflanzen.

Den gefällten Baum gleich als Weihnachtsbaum für den Marktplatz zu nutzen, das ging allerdings nicht. „Der war völlig vertrocknet, nur noch ein Besenstiel“, bedauert Dieter Kienast, die Stammstücke aber vielleicht als Schwedenfackeln zu benutzen, das sei vielleicht eine Idee.

(mz)