Café am Eichengrund Umbau des Cafés am Eichengrund in Cochstedt: Investoren planen Gästezimmer und Hochzeitssuite

Cochstedt - Heike Möwes kommt etwas spät zum Termin. „Ich habe zu Hause noch mit dem Drucker gekämpft“, entschuldigt sie sich. Ihr Mann Harro Möwes und Cochstedts Ortsbürgermeister Wolfgang Weißbart lächeln milde.
Es ist kurz vor dem Jahreswechsel, aber ruhiger geht es am Eichengrund deswegen nicht zu. Der nächste Speiseplan des Restaurants, er soll in ein paar Tagen allen Cochstedtern zugegangen sein.
Café „Eichengrund“ ist längst in aller Munde
Und dann ist da natürlich noch der Umbau der ehemaligen Möbelfabrik zu dem neuen Anlaufpunkt im Ort. Viel ist mit der versprochenen Eröffnung des Cafés vor einem Dreivierteljahr schon passiert. An ein Ende ist allerdings noch längst nicht zu denken. Ein Zwischenfazit und Ausblick zu diesem privaten Millionenprojekt, dessen Dimensionen, nicht allein aus finanzieller Sicht, alles sprengt, was Cochstedt bisher erlebt hat.
Das Café „Eichengrund“ ist ja längst in aller Munde. Im Sommer täglich, im Winter zumindest an den Wochenenden geöffnet, wird es von den Bürgern genutzt. Kaffee, Kuchen und Eis gibt es. Fertig sind Sanitäranlagen mit Fußbodenheizung sowie mittlerweile auch der kleine Saal, in dem sich bisher immer die Volkssolidarität traf, in dem einige Cochstedter einfach auch mal zum Plauschen verweilten.
„Wir bekommen viele Anfragen für Feiern“
Der Raum wurde nicht nur modernisiert, sondern auch mit einer Bar sowie einer Küche ausgestattet. Dafür wich ein Teil des Supermarktes. „Wir bekommen viele Anfragen für Feiern“, berichtet Hausherrin Möwes.
Doch solange der große Saal nicht fertig ist, bekommt nicht jeder Interessent Platz. Solange muss sich auch der Karnevalsverein noch gedulden, der dann aber endlich wieder in Cochstedt auftreten kann.
Der andere Teil des Supermarkts soll auch nicht bleiben, wo er ist. Er soll in ein paar Monaten schon dort stehen, wo im Dezember noch ein riesiger Haufen Bauschutt lag. „Wir hoffen, dass wir das bis März, April alles schaffen“, sagt Harro Möwes, der nicht nur das viele Geld für alles bereitstellt, sondern sich auch in Detailfragen einmischt.
Eigentümer wollen Gästezimmer einrichten
Den riesigen Stahlträger an der Decke des Cafés wollte er haben. Damit wäre dann zwar ein weiterer Meilenstein geschafft. Offen sind dann noch die bereits angekündigten Übernachtungsmöglichkeiten. Die Bezeichnung Hotel wählt Möwes mittlerweile zwar nicht mehr. Er sieht die Zimmer (deren Anzahl noch unklar ist) dennoch auf dem Niveau von bekannten Hotelketten, wie Hotel One.
Dabei soll es nicht nur spartanisch zugehen. Geplant ist auch eine Hochzeitssuite mit allem Drum und Dran. Notwendig für die Zimmer sind weitere Toilettenanlagen sowie ein Aufzugshaus.
Streit wegen möglicher Sondernutzung mit der Stadt
Auch wenn die Vision bisher erstaunlich konkrete Formen annimmt, reibungslos verläuft es längst nicht. Heike Möwes sagt, der Eingang des Cafés unmittelbar an der ehrwürdigen Eiche werde wohl zugemauert. Hintergrund ist offenbar ein Streit mit der Stadt.
Laut Möwes sollen sie eine Gebühr zahlen, wenn sie Tische und Stühle vor dem Café aufstellen, da das Grundstück unmittelbar an der Mauer endet. Auch von fehlenden Genehmigungen ist die Rede. „Mit uns spricht von der Stadt keiner.“
Zuletzt habe sie Bürgermeister Uwe Epperlein (WGH) im Mai persönlich wegen des Projekts gesprochen. Dabei sei es wichtig, schließlich plane man auch neue Parkplätze - und zwar auf der anderen Seite des Goldbachs.
Bürgermeister Epperlein: Wir warten auf Antwort
Epperlein gab auf MZ-Anfrage am Montag den Ball zurück. Sowohl der Bauausschuss als auch der Ortschaftsrat haben sich mit der Nutzung der Fläche im Oktober beschäftigt. Danach seien Familie Möwes vom Bauamt zwei Optionen zur Auswahl vorgestellt worden.
„Darauf haben wir bisher noch keine Antwort erhalten.“ Gleichwohl müsse die Stadt bei der Nutzung der Fläche an der Eiche laut Sondernutzungssatzung eine Gebühr erheben.
An dem Mega-Projekt hängen natürlich auch Jobs. Acht neue seien es bisher, sagt Heike Möwes. „Wenn alles fertig ist, brauchen wir sicherlich noch mehr Kräfte.“ Das freut nicht nur die, die davon profitieren, sondern auch Ortsbürgermeister Weißbart: „So viele neue Jobs auf einmal, das hat es in Cochstedt ewig nicht gegeben.“ (mz)