Kein Schwimmtraining wegen Corona Triathlet Patrick Gonschorek aus Könnern startet am 6. September beim Ironman in Hamburg:
Könnern - Es ist sehr ruhig um ihn geworden. Die Corona-Pandemie hat die Saisonplanungen von Patrick Gonschorek gründlich über den Haufen geworfen. Der Könneraner Triathlet musste nicht nur auf das im April geplante Radtrainingslager auf Mallorca verzichten.
Neben den bereits fixierten Wettkämpfen, die allesamt abgesagt worden sind, fehlen vor allem die Trainingseinheiten im Schwimmbecken. „Ich war fast dreieinhalb Monate nicht im Wasser und fange im Schwimmen fast wieder bei null an“, sagte der Ausdauer-Dreikämpfer.
Sein Ziel, das Ticket zum Ironman auf Hawaii, hat er dabei nicht aus den Augen verloren. Bereits im November vergangenen Jahres hatte er mit der Vorbereitung auf dieses Ereignis begonnen.
Der Ironman auf Hawaii bleibt das Ziel von Patrick Gonschorek
Alles für die Katz, nicht ganz! Der ehemalige Boxer, der bei den Junioren-Europameisterschaften 2000 in Athen den fünften Platz belegte, hat während der Pandemie einen persönlichen Reifeprozess vollzogen.
Der bei der Bundeswehr angestellte Feuerwehrmann weiß selbst nun ganz genau, dass nicht alles von heute auf morgen geht. „Ich musste lernen, dass im Ausdauersport die Regelmäßigkeit im Ablauf der Trainingseinheiten eine ganz besondere Priorität genießt“, so der ehemalige Faustkämpfer.
Und da hatte der 36-jährige Könneranerer recht schnell die Kurve bekommen und realisiert, dass die „Pandemie“ mit all ihren Beschränkungen auch einen positiven Einfluss auf seine sportliche Entwicklung hat. „Es gab natürlich einige Dinge, die schlecht gelaufen sind.
Wegen der Corona-Beschränkungen fehlt das Kräftemessen bei regionalen Wettkämpfen
Dabei geht es in erster Linie um die fehlenden Vergleichsmöglichkeiten auch bei kleinen regionalen Wettkämpfen. Aber ich konnte auch von dieser besonderen Situation etwas profitieren“, so der Feuerwehrmann.
Patrick Gonschorek ließ seinem Ehrgeiz beim Training freien Lauf, powerte sich auf dem Rad und bei den Laufeinheiten voll aus. Früher hatte der Ex-Boxer große Not, sein Kampfgewicht von 69 Kilogramm/Welter) zu halten.
Jetzt ist er bei 65 Kilogramm angekommen und fühlt sich fit wie noch nie. „Ich bin drahtiger geworden, habe eine richtige Triathlon-Figur bekommen“, erzählt der Dreikämpfer, der jedoch kleine Abwechslungen im grauen Trainingsalltag gern mitnahm.
So startete er bei der vom 1. bis 30. Juni laufenden Brückenlauf-Challenge und schnappte sich sozusagen auf dem letzten Drücker den Gesamtsieg mit der starken Zeit von 42:17 Minuten für die 12 Kilometer-Runde an der Saale von Bernburg nach Gröna und wieder zurück.
„Ein hervorragend organisierter virtueller Wettkampf in Coronazeiten“, lobte der Gewinner das Engagement der Initiatoren vom Lauftreff des PSV Bernburg, der sich natürlich schon weitere kleine Ziele gesteckt hat.
„Auf den Ironman am 6. September in Hamburg arbeite ich hin. Der ist noch nicht abgesagt. Wenn das nicht klappt, wäre der Knappen-Man, ebenfalls ein Wettkampf über die Langdistanz, in Lohsa in der Lausitz eine Alternative.“
Als Test dafür hat Patrick Gonschorek einen Start über die olympische Distanz am 18. Juli im Maschsee bei Hannover fest im Visier, um wenigstens ein klein wenig wieder in den Wettkampfmodus zu kommen. (mz)