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Stockcar-Rennen Stockcar-Rennen an Autobahn 14 bei Bernburg: Die "Feldschmiede Ilberstedt" ist heiß

Von Tobias Schlegel 17.08.2017, 09:55
Das Team der „Feldschmiede Ilberstedt“ ist bereit für den Funcross an diesem Wochenende.
Das Team der „Feldschmiede Ilberstedt“ ist bereit für den Funcross an diesem Wochenende. Ute Nicklisch

Ilberstedt - Wenn Maik Hammer den Motor anlässt, wird es laut. Sechs Stockcar-Fahrzeuge mit bis zu 115 PS befinden sich in einer Garage des Ilberstedter Industriegebietes in der Lindenstraße. Einmal im Jahr werden die Autos auf die Strecke gelassen. Immer dann, wenn Bernburg ganz im Zeichen des Motorsports steht.

An diesem Wochenende ist es wieder so weit. Im Gewerbegebiet West, direkt an der A 14, findet der Funcross seine neunte Auflage. Knapp 90 Teilnehmer haben sich in den unterschiedlichen Leistungsklassen und Kategorien angesagt.

Das erste Auto wurde auf einem Acker zusammengebaut

Wieder mit dabei ist auch das Team „Feldschmiede Ilberstedt“. „Feldschmiede, weil wir unser erstes Auto quasi auf einem Acker zusammengebaut haben“, erklärt Fahrer Maik Hammer. Bis vor drei Jahren gab es noch zwei Teams in dem kleinen Ort. Die „Feldschmiede“ und das Team „Febel Motosport“, von David Ebel. Doch da sich beide Mannschaften immer gut verstanden haben, kam es zum Zusammenschluss.

Das Team besteht aus insgesamt sechs Fahrern. Dazu kommt mit David Ebel ein Mechaniker. Und natürlich gehören auch die Familien mit zum Team dazu. „Insgesamt sind wir immer etwa 20 Mann hier auf der Anlage“, sagt David Ebel. Meist trifft sich die Crew an den Wochenenden oder nach der Arbeit. Dann wird geschraubt, geflext und alles Weitere gemacht, um die Fahrzeuge auf Vordermann zu bekommen. Diese sind aus ganz Deutschland ins beschauliche Ilberstedt gekommen. „Eben von dort, wo wir sie am günstigsten bekommen haben“, erklärt Ebel.

Käfig mit Überrollbügeln wird enigebaut

Bevor die ausrangierten Straßenautos aber auf die Piste dürfen, bedarf es einiger Umbauarbeiten. Die Innenausstattung kommt komplett raus, dafür muss ein Käfig mit Überrollbügel eingebaut werden. Dazu kommen noch viele weitere Kleinigkeiten bis man nur noch schwer erkennt, um was es sich mal für ein Fahrzeug gehandelt hat. Pro Auto investiert die Crew bis zu 700 Euro und mehrere Wochenenden Arbeit.

„Das hängt immer davon ab, wie viel Zeit wir haben. Schließlich müssen auch die Familien mitmachen und wir sind ihnen sehr dankbar, dass sie immer hinter uns stehen“, sagt Maik Hammer. Die Zeit, an weiteren Stockcar-Rennen teilzunehmen, hat das Team nicht. Und so arbeitet die „Feldschmiede“ Ilberstedt stets auf dieses Event hin, getreu dem Motto: „Nach dem Funcross ist vor dem Funcross.“

Denn das Jahr braucht das Team auch, um die Schäden vom vergangenen Rennen zu reparieren, Ersatzteile aufzutreiben und so die Autos wieder für die nächste Auflage startklar zu machen. „Außerdem schauen wir immer, was man am Auto noch besser machen kann und wo sich eventuelle Schwachpunkte befinden“, erklärt David Ebel.

Spaß steht im Vordergrund

Beim Funcross an diesem Wochenende nimmt das Team an insgesamt sechs Wettbewerben teil: den drei Leistungsklassengruppen der Herren sowie dem Damen-Rennen, dem Rückwärts-Rennen und dem Lauf des Wanderpokals der Autohäuser.

„Sicher würde es uns freuen, mal einen Siegerpokal mit nach Hause nehmen zu können. Aber uns geht es vor allen Dingen um den Spaß“, sagt Maik Hammer und David Ebel ergänzt: „Für uns zählt der Spaß in der Gemeinschaft.“ Als bestes Resultat des Teams steht ein zweiter Platz in der Gruppe B vor zwei Jahren zu Buche. David Ebel erklärt, worauf es beim Fahren ankommt: „Man sollte überlegt und nicht wild drauflos fahren. Sonst wird man nicht viele Runden schaffen.“

Und genau darum geht es. Wer in den vier Rennen pro Leistungsklasse die meisten Umläufe absolviert, ist der Gewinner. Doch auf dem unebenen Untergrund kann es schnell mal zu einer Kollision kommen, die den Traum vom Sieg ganz schnell platzen lassen könnte. Allerdings geht es laut Maik Hammer auch darum, für Action auf der Strecke zu sorgen und den Zuschauern eine Show zu bieten.

Die Möglichkeit für den Funcross zu testen, hat das Team jedoch nicht. „Wir können leider keinen Acker herzaubern und fahren immer schon freitags zur Rennstrecke und schauen, wie sich die Autos auf der Piste verhalten. Danach kann man immer noch ein paar Kleinigkeiten ändern“, erläutert David Ebel. (mz)

Fahrer Maik Hammer präsentiert sein Fahrzeug.
Fahrer Maik Hammer präsentiert sein Fahrzeug.
Ute Nicklisch