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SSV Eintracht Winningen  SSV Eintracht Winningen : Die Sache mit den Ecken

Von Detlef Liedmann 28.09.2020, 10:50
Winningens Normen Schmidt (Zweiter von links) haut sich voll rein. Genutzt hat es am Ende nichts.
Winningens Normen Schmidt (Zweiter von links) haut sich voll rein. Genutzt hat es am Ende nichts. Thomas Tobis

Winningen - „So eine Situation wie jetzt habe ich lange nicht erlebt“, sagt Uwe Schwierske. Denn in seiner langen Trainerlaufbahn habe er mit seinen Teams meist auf der Sonnenseite gestanden. Jetzt gerade im Schatten. Denn nach dem 0:2 am Samstag gegen die Reserve des VfB Germania Halberstadt hängt Winningen mit vier Punkten aus fünf Spielen als 13. mittendrin im Tabellenkeller. „Aber wir müssen mit der Situation umgehen. Und ich weiß, was die Jungs können.“

Abwehr ist ein Schatten von sich selbst

Nur rufen die Winninger es im Moment eben nicht ab. Und die Abwehr, vorige Saison und auch in der davor das Prunkstück, ist ein Schatten ihrer selbst. Schwierske ist ein akribischer Trainer, weiß deshalb, dass von bislang 13 Gegentreffern acht nach Ecken gefallen sind. Einer nach einem Freistoß, einer vom Elfmeterpunkt. Und nur drei aus dem Spiel heraus.

Speilsystem wurde umgstellt

Dabei könne Schwierske seiner Mannschaft trotz der Niederlage zumindest kämpferisch keinen Vorwurf machen. Er hatte noch einmal das System umgestellt. Von Viererkette auf 3-5-2. „Ich habe den Jungs gesagt, dass zuerst mal die Null stehen muss“, so Schwierske. Und das habe auch gut geklappt in der ersten Halbzeit. „Wir haben die Räume eng gemacht und so wenig zugelassen.“

Und, die Winninger hatten sogar Chancen, in Führung zu gehen. Doch Mateus da Costa traf die falsche Entscheidung, als er, etwas nach außen abgedrängt den Pfosten traf. Denn in der Mitte stand Andreas Jaeger völlig blank, hätte den Ball ins leere Tor schieben können.

Auch Normen Schmidt war nach einem Eckball kein Glück beschieden. Zwar war sein Kopfball wuchtig und nicht schlecht platziert. Doch irgendwie kratzten die Halberstädter das Leder noch von der Torlinie.

(Gegen)Tor nach einem munteren Gestochere

Ganz anders auf der Gegenseite, wo die Winninger ihre jungen Gäste eigentlich vom Kasten weghielten. Doch dann wieder mal ein Eckball. Zwar konnten die Einheimischen zunächst klären, brachten den Ball aber nicht aus der Gefahrenzone. In der sich bildenden Spielertraube setzte ein munteres Gestocher ein. „Und dann höre ich die Halberstädter plötzlich jubeln. Zu sehen war ja kaum etwas. Aber der Ball war drin“, beschreibt Schwierske die Szene.

Versenkt hatte ihn Erwin Liese (68.). Das machte eben den Unterschied an diesem Tag. Denn auf der Gegenseite hatte Jaeger einige Minute zuvor überhastet vergeben.

Nicht die Köpfe hängen gelassen

Was Schwierske seinen Mannen zugute hielt: Sie ließen die Köpfe nicht hängen. Aber es war natürlich schwer, auf dem nassen Rasen etwas Konstruktives zustande zu bringen, zumal die Gäste schon aufgrund ihres um zehn Jahre niedrigeren Durchschnittsalters läuferisch noch einiges zuzusetzen hatten.

Und dann packte der 20-jährige Eric Elster den Hammer aus. Zuletzt hat er am 1. Mai 2016 getroffen. Im Verbandsligaspiel der Halberstädter B-Jugend bei der SG Elbekicker erzielte er das Tor zum Endstand von 9:0. Und auch Samstag traf er zum Endstand. Diesmal aus 30 Metern. „Das war ein Strich genau in den Winkel. Den hätte kein Torwart der Welt gehalten“, ist Schwierske überzeugt.

Nach 86 Minuten war der Drops gelutscht

Da waren 86 Minuten und der Drops gelutscht. Nun hat Schwierske drei Wochen Zeit bis zum nächsten Punktspiel und die Hoffnung, dass einige seiner verletzten Spieler ins Aufgebot zurückkehren. „Das mit den Verletzten soll und darf keine Ausrede sein. Es spielt aber eine Rolle.“

Vor dem Auswärtsspiel beim Spitzenreiter Bregenstedt (17. Oktober) liegt am 10. Oktober das Erstrundenspiel im Salzlandpokal bei Wacker Felgeleben. „Das nehmen wir mit, aber im Vordergrund steht für uns ganz klar der Kampf um Punkte“, setzt Schwierske Prioritäten. Vor allem, weil nach dem Spiel in Bregenstedt eine weitere Auswärtspartie folgt. Bei der Zweiten von Grün-Weiß Ilsenburg. Wie Bregenstedt Aufsteiger. Und ein Blick auf die Tabelle sagt eigentlich alles aus Winninger Sicht. (mz)