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Sachsen-Anhalt-Pokal Sachsen-Anhalt-Pokal: Benjamin Lehmeier, neuer Coach von TV Askania Bernburg, sitzt gegen Germania Halberstadt erstmal auf der Bank

Von Tobias Grosse 10.11.2016, 19:56
Seit Dienstagabend ist Benjamin Lehmeier Cheftrainer des TV Askania Bernburg.
Seit Dienstagabend ist Benjamin Lehmeier Cheftrainer des TV Askania Bernburg. Sven Brückner

Bernburg - Für Michael Angermann wird es dann doch zu viel. Während das Mittwochabendtraining läuft, verschwindet der Präsident des TV Askania Bernburg auf einmal für ein paar Minuten ins Vereinsheim. Als er wieder kommt, hat er über seine Jacke eine weitere dicke Jacke gezogen.

Es ist kalt an diesem Mittwochabend am Rande des Kunstrasenplatzes in der Sparkassen-Arena. Angermann beobachtet die Einheit der Oberliga-Mannschaft genau.

Einen Tag nachdem sich der Verein und Trainer Lucian Mihu getrennt haben, hat der Präsident dem Team in einer Ansprache vor dem Training noch einmal verdeutlicht, dass sie jetzt unter stärkerer Beobachtung steht.

Am Mittwochabend leitet Benjamin Lehmeier derweil seine zweite Einheit als vorerst neuer Cheftrainer. Der 26-Jährige hat die Nachfolge Mihus angetreten. Und wirkt dabei ziemlich unaufgeregt.

Eine Portion Gelassenheit

„Es gab ja schon vorher mal Momente, in denen Lucian verhindert war und ich die Rolle übernommen habe“, sagt Lehmeier nach der zirka anderthalbstündigen Trainingseinheit. „Und ich hatte ja auch vorher schon einen guten Draht zur Mannschaft.“

Benjamin Lehmeier macht trotz der misslichen Lage des Vereins im Oberliga-Abstiegskampf einen lockeren Eindruck. Er lächelt viel, während der Einheit, und danach. Lehmeier geht seine Aufgabe mit einer gewissen Portion Gelassenheit an.

Der bisherige Co-Trainer unterscheidet sich in seinem Wesen ein Stück weit von Mihu. Der 33-Jährige war ein Mann mit einer klaren Idee und klaren Prinzipien. Damit ist nicht jeder klargekommen.

Benjamin Lehmeier betont zwar, dass sich grundsätzlich „nicht viel ändern wird“, e fügt aber auch an, dass er „vielleicht etwas demokratischer“ ist als sein Vorgänger und „etwas mehr in die Mannschaft reinhören“ will.

Lazarett beim Askania Bernburg leert sich

Am Mittwochabend ist unter den Spielern großer Ehrgeiz zu sehen. Die Mannschaft scheint verstanden zu haben, worum es geht. Zudem steigt der Konkurrenzkampf langsam aber sicher wieder an.

Die zuletzt verletzten Patrick Baldauf und Kevin Wolschke konnten die Einheit komplett mitmachen, Max Kretschmer und Oliver Drachenberg zumindest weite Teile. 15 fitte Spieler standen auf dem Platz, so viele, wie lange nicht mehr.

Am Sonnabend feiert Benjamin Lehmeier im Landespokal-Viertelfinale sein Debüt als Cheftrainer von Askania Bernburg. Gegner ist um 13 Uhr niemand geringerer als Oberliga-Spitzenreiter Germania Halberstadt, der nach der ersten Saisonniederlage am vergangenen Spieltag (0:1 zu Hause gegen Jena II) wahrscheinlich mit viel zusätzlichem Ehrgeiz nach Bernburg reist. Chancenlos sieht Lehmeier sein Team dennoch nicht: „Wir wollen sie ärgern“, sagt er.

Grundsätzlich will der neue Trainer das mit einer Spielphilosophie machen, die von Lucian Mihus etwas abweicht. „Ich will vertikaler spielen lassen“, sagt Lehmeier. In der eigenen Hälfte liegt weiterhin viel Wert auf Ballbesitz, in der gegnerischen Hälfte soll es schneller in die Spitze gehen.

Minimalziel erreicht

Um diese Ideen in die Tat umzusetzen, plant Benjamin Lehmeier Umstellungen in der taktischen Ausrichtung. Das erklärt er am Mittwochabend nach der Trainingseinheit, geht aber nur Off the Record - außerhalb des Protokolls - tiefer darauf ein. Und das, was er vor hat, klingt mutig. „Wir wollen auch mutig spielen“, betont er dazu.

Ob der neue Coach diese Umstellungen allerdings schon gegen Halberstadt vornimmt, ist noch unklar. Fakt ist, dass Bernburg am Sonnabend nichts zu verlieren hat. Das Minimalziel im Landespokal wurde bereits erreicht. Doch: „Im Halbfinale würden wir bestimmt einen ganz großen Gegner bekommen“, sagt Lehmeier und lächelt, „das wäre schon nicht schlecht.“

Viertelfinale im Landespokal: Alle Partien im Überblick

Das Spitzenspiel der Viertelfinalrunde findet am Sonntag in Braunsbedra statt. Dort empfängt der Oberliga-Kontrahent des TV Askania Bernburg, der SV Merseburg 99, den 1. FC Magdeburg. Da der Vergleich mit dem Drittligisten aus Sicherheitsgründen nicht im heimischen Stadtstadion ausgetragen werden darf, begrüßt Merseburg den FCM im zwölf Kilometer entfernten Braunsbedra.

Am Sonnabend kommt es außerdem zum Oberliga-Duell zwischen dem FSV Barleben und dem VfL Halle 96. Außerdem wird die Zweitrundenpartie zwischen dem 1. FC Weißenfels und dem Halleschen FC ausgetragen.

(mz)