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Saaleradweg bei Bernburg Saaleradweg bei Bernburg: Lob für die Piste, mehr Quartiere wären schön

Von Susanne Schlaikier 25.08.2016, 12:43
Georg Coordes (li.) und Thomas Möhlmann  waren morgens in Wettin gestartet und überquerten mittags die Grönaer Brücke.
Georg Coordes (li.) und Thomas Möhlmann  waren morgens in Wettin gestartet und überquerten mittags die Grönaer Brücke. Engelbert Pülicher

Bernburg - Dunkle Wälder, enge Schluchten, malerische Stauseen und eine Vielzahl von Burgen - all das finden Radfahrer entlang des Saaleradweges, der in Zell im Fichtelgebirge beginnt und bis nach Barby führt. Diese touristische Vielfalt bekommen Radfahrer in Gröna zwar nicht geboten, aber immerhin ein altes, wenn auch baufälliges, Schloss und viel Grün. Obendrein eine imposante Brücke über die Saale, die längst zu einem Wahrzeichen des kleines Ortes geworden ist.

Im vergangenen Jahr waren es exakt 24 985 Radfahrer, die zwischen Juli und Oktober die Brücke überquerten. Das belegen die Daten einer Zählstation, die im vergangenen Jahr von der Förderservice GmbH installiert wurde. Sie registriert jeden einzelnen Radfahrer an der Grönaer Brücke. Für 2016 liegen noch keine Zahlen vor. Damit wolle man „kontrollieren“, ob sich Marketing-Ideen auch auszahlen bzw. ob es sich gelohnt hat, Geld für Bauarbeiten auszugeben, erklärt Matthias Beyersdorfer von der Förderservice GmbH der Investitionsbank Sachsen-Anhalt, die mehrere Radwege betreut.

„Wir haben solche Zählstationen auf allen unseren wichtigen Radwegen“, sagt Beyersdorfer. Das heißt bisher auf dem Elbe- und Saaleradweg. Neben Gröna im nördlichen Teil befindet sich auf dem Saaleradweg bei Naumburg eine solche Zählstation im südlichen Teil des Saaleradweges. In Zukunft sollen auch die Radfahrer auf dem Europaradweg R1 gezählt werden.

Das Zählen der Radler ist allerdings nur die eine Seite. Wie aber beurteilen die Nutzer die Qualität des Radweges? Georg Coordes und Thomas Möhlmann äußern sich zufrieden über den Zustand des Weges. Besonders auf einem asphaltierten Abschnitt wie bei Bernburg mache das Fahren Freude, sagen die beiden Männer aus Friedeburg in Ostfriesland. Lediglich ein Stück bei Halle sei nicht so gut befahrbar. Sie waren eine Woche zuvor an der Saalequelle in Zell gestartet. „Wir wollten mal etwas Anspruchsvolles“, begründen sie ihre Entscheidung, den Saaleradweg zu fahren. Und tatsächlich seien die ersten 100 Kilometer der Strecke anstrengend gewesen - nicht aber wegen des schlechten Untergrundes, sondern wegen der Anstiege.

Beschilderung unterschiedlich gut

Die Beschilderung beurteilen die Radler aus Niedersachsen, die gemeinsam unter anderem schon auf dem Spree- sowie Oder-Neisse-Radweg unterwegs waren, als unterschiedlich gut. Es habe einige Abschnitte gegeben, wo die Schilder mit Unkraut bewachsen oder gar nicht vorhanden waren. „Aber dort haben wir uns mit dem Radreiseführer beholfen“, sagt Georg Coordes. Was er und Thomas Möhlmann aber wirklich bedauern, ist die fehlende Gastronomie entlang des Weges.

Und selbst wenn sich vereinzelt Kneipen oder Gaststätten finden lassen, so sei es schwierig, nach 20 Uhr warmes Essen zu bekommen, so ihre Erfahrung. Auch eine Unterkunft für die Nacht zu finden, war mitunter nicht einfach. „Wir übernachten meist spontan irgendwo, da wir morgens noch nicht abschätzen können, wie weit wir es bis zum Abend schaffen“, erzählt Möhlmann. Doch entweder gebe es keine Quartiere oder es würde nicht bekannt gemacht.

Beliebt auch bei Einheimsichen

Das, so wünschen sich die beiden Radler, die nach einem Zwischenstopp in Bernburg weiter nach Barby fahren wollten und dann mit der Bahn zurück nach Ostfriesland, könnte noch besser werden. Doch der Radweg ist nicht nur bei Radtouristen beliebt, sondern auch bei Einheimischen für kleinere Touren: Peter Zentner fährt mehrmals wöchentlich von Nienburg nach Gröna und zurück. „Ein bis zwei Schilder mehr für Fremde wären nicht schlecht“, meint der 73-Jährige. Ansonsten sei der Abschnitt zwischen Nienburg und Gröna aber gut ausgebaut. Wenn überhaupt, dann könnte seiner Meinung nach das Stück zwischen Dröbel und den Kalkteichen noch besser sein.

Auch Heike Jochheim ist regelmäßig auf dem Radweg zwischen Bernburg und Gröna, oder wie zuletzt nach Plötzkau, unterwegs. Sie lobt den Zustand des Weges. Besonders die Gestaltung am Fähranleger in Bernburg findet Jochheim gelungen. (mz)

Die Zählstation  registriert jeden Radfahrer, der  über eine der beiden   Zählschleifen fährt. Im vergangenen Jahr waren es fast 25 000.
Die Zählstation  registriert jeden Radfahrer, der  über eine der beiden   Zählschleifen fährt. Im vergangenen Jahr waren es fast 25 000.
Engelbert Pülicher
Die Zählstation  registriert jeden Radfahrer, der  über eine der beiden   Zählschleifen fährt. Im vergangenen Jahr waren es fast 25 000.
Die Zählstation  registriert jeden Radfahrer, der  über eine der beiden   Zählschleifen fährt. Im vergangenen Jahr waren es fast 25 000.
Engelbert Pülicher
Peter Zentner
Peter Zentner
Heike Jochheim
Heike Jochheim