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  7. Supermarktparkplatz: Darum laufen Autofahrer in Sachsen-Anhalt Sturm gegen private Parkfirmen

Ärger auf dem Supermarktparkplatz Darum laufen viele Autofahrer in Sachsen-Anhalt jetzt Sturm gegen private Parkfirmen

Schrankenloses Parken: Auf Supermarktflächen, in Innenstädten und an touristischen Hotspots erfassen Kameras automatisch die Kennzeichen – doch das System funktioniert nicht immer reibungslos. Die Zahl verärgerter Autofahrer in Sachsen-Anhalt nimmt zu.

Von DUR 22.08.2025, 04:30
Die Verwaltung von Parkflächen erfolgt zunehmend digital und durch externe Anbieter – besonders auf Supermarktparkplätzen. 
Die Verwaltung von Parkflächen erfolgt zunehmend digital und durch externe Anbieter – besonders auf Supermarktparkplätzen.  Archivbild: Jan Woitas/dpa

Wiesbaden/Halle (Saale). – In Sachsen-Anhalt melden sich zunehmend Verbraucher, die sich über private Firmen zur Parkraumbewirtschaftung beschweren. Laut Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt geht es dabei um Vertragsstrafen, obwohl die Betroffenen angaben, ordnungsgemäß gezahlt zu haben.

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Auch bundesweit verzeichnen Verbraucherzentralen eine wachsende Zahl solcher Beschwerden – besonders im Umfeld von Supermärkten, Arztpraxen und Krankenhäusern.

Parkplätze ohne Schranken häufig von Beschwerden betroffen

Die Kritik richtet sich vor allem gegen unklare Regelungen, hohe Strafgebühren, Inkassoschreiben und schwer erreichbare Kundenservices. Häufig betreffen die Beschwerden Parkplätze ohne Schranken, bei denen das Kennzeichen automatisch per Kamera erfasst wird.

Nicht an allen Parkplätzen seien die Parkbedingungen ausreichend ausgeschildert, kritisieren Verbraucherschützer aus Sachsen-Anhalt. 
Nicht an allen Parkplätzen seien die Parkbedingungen ausreichend ausgeschildert, kritisieren Verbraucherschützer aus Sachsen-Anhalt. 
Archivbild: Jan Woitas/dpa

Verbraucher in Sachsen-Anhalt fühlen sich getäuscht

Verbraucher fühlen sich oft getäuscht: Laut den Verbraucherzentralen fehlt es regelmäßig an deutlich sichtbarer Beschilderung. Es kommt zu unverständlichen Rechnungen und fragwürdigen Gebühren.

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In manchen Fällen meldeten Betroffene, dass der Automat nach Eingabe des Kennzeichens keine Zahlung verlangte – später erhielten sie dennoch eine Zahlungsaufforderung über rund 50 Euro, weil die Freiparkzeit angeblich um wenige Minuten überschritten worden sei.

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Die Unternehmen weisen die Vorwürfe zurück. Mobility Hub aus München, das nach eigenen Angaben rund 100.000 Stellplätze bundesweit verwaltet, erklärt, dass 99,5 bis 99,8 Prozent der Parkvorgänge problemlos ablaufen. Bei mehreren Millionen monatlichen Vorgängen liege die Zahl der Verstöße im niedrigen Tausenderbereich.

Unternehmen: "Verschwindend geringe Zahl" von Strafen

Auch Park & Control betont, dass Vertragsstrafen nur bei eindeutig dokumentierten Verstößen verhängt würden. Die Beschilderung sei klar und werde regelmäßig überprüft.

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Die Firma Wemolo verweist darauf, dass bei täglich 2,5 Millionen Parkvorgängen europaweit die Zahl der Strafen verschwindend gering sei. Das System arbeite digital und äußerst präzise. Beschwerden kämen naturgemäß häufiger von denjenigen, die eine Strafe erhalten hätten – unabhängig davon, wie fair und transparent der Prozess sei.

Tipps: Quittungen aufbewahren und Fotos machen

Verbraucherschützer raten Betroffenen, die sicher sind, gezahlt zu haben, sich beraten zu lassen und nicht vorschnell zu zahlen. Oft seien die Vertragsstrafen überzogen oder die Geschäftsbedingungen nicht ausreichend ersichtlich.

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Es lohne sich, Fotos von der Beschilderung und der Parksituation zu machen und Quittungen aufzubewahren – besonders bei digitalen, schrankenlosen Parksystemen.