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Rudern Rudern: Gefühl für das Rudern nicht verloren

Von SUSANNE WEIHMANN 28.04.2011, 16:59

BERNBURG/MZ. - Elegant gleitet das Boot durch die Saale. Die Ruder bewegen sich im Takt, es spritzt kaum, wenn sie ins Wasser eintauchen. Rosanna Planer hat das Gefühl für das Rudern nicht verloren, das sieht man auf den ersten Blick. Nach über anderthalb Jahren nachdem sich die Athletin vom Bernburger Ruderclub vom Rudern verabschiedet hatte, steht sie am Wochenende vor ihrem Comeback. Bei der Frühjahrsregatta in Zschornewitz geht sie im Doppelvierer mit Ulrike Michelbrink, Sarah Schmalenberg und Elisabeth Hennig an den Start. "Ich habe gemerkt, dass mir ohne Rudern etwas fehlt", sagt Rosanna, die es mit ihrem Talent zweifelsohne auch an die Sportschule geschafft hätte.

Das groß gewachsene Mädchen aus einer Ruder-Familie, das im Oktober 2004 mit dem Rudern begonnen hatte, hatte sich vor eineinhalb Jahren aber gegen den Sport und für ihre zweite Leidenschaft, Sprachen, entschieden und ging an die Landesschule Pforta bei Naumburg. Sehr zum Bedauern ihres damaligen Trainers Maik Wartmann: "Es ist sehr traurig, dass sie geht", hatte er zum Abschied gesagt.

Doch ganz ohne Sport, ohne ihren Sport, hat es Rosanna nicht lange ausgehalten und genau genommen war die 15-Jährige auch nie ganz weg von den Bernburger Ruderern. Zum Ruderball Anfang des Jahres beispielsweise kam sie trotzdem. Der jetzige Wiedereinstieg sei eigentlich ein spontaner Entschluss gewesen, als sie gefragt wurde. "Die Mädchen haben einen vierten 'Mann' gebraucht. Da habe ich nicht lange überlegt", sagt Rosanna. Und in den Osterferien hatte die Zehntklässlerin im Trainingslager in Prieros ausgiebig Gelegenheit mit den anderen zu trainieren. Da habe sie schon gemerkt, "dass ich ein bisschen aus der Übung bin", sagt die 15-Jährige. Zwei- bis dreimal täglich haben sie und ihre drei Teamkolleginnen unter ihrem jetzigen Übungsleiter Daniel Sobotta in Prieros trainiert. "Ich hoffe, dass es sich auszahlt", sagt Rosanna.

Sie will künftig Schule und Sport unter einen Hut bringen, wenngleich sie nicht immer mit den anderen trainieren kann. Während der Woche will sie sich im Internat mit joggen fit halten und am Freitag in Bernburg zusammen mit den anderen Mädchen trainieren. Ihre Ziele seien jetzt andere als früher, sagt die talentierte Ruderin. Natürlich will sie auch künftig am liebsten als erste über die Ziellinie fahren. "Aber ich will vor allem Spaß mit meinen Rudermädels haben", betont Rosanna. Dennoch will sie in Zschornewitz die Konkurrenz hinter sich lassen. "Sollten wir das diesmal noch nicht schaffen, müssen wir es das nächste Mal besser machen", gibt sie das ehrgeizige Ziel aus. Ihr langjähriger Trainer Maik Wartmann ist jedenfalls positiv überrascht von den bisherigen Eindrücken. "Man sieht, dass die Vier das Rudern nicht verlernt haben", formuliert er beinahe zu bescheiden. Und er ist begeistert, "von dem Ehrgeiz, mit dem Rosanna schon wieder trainiert". Er traut den vier Mädchen sogar zu, die Landesmeisterschaften einen Monat später in Zschornewitz zu gewinnen. "Sie haben das Zeug dazu", ist er überzeugt.