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Rudern Rudern: Ein Bernburger bei Olympia?

Von carsten roloff 15.01.2014, 19:53
Der EM-Dritte Maximilian Planer (rechts) wird bei der Langstreckenregatta am 30. März in Leipzig seinen ersten Wettkampf im Dress des Bernburger Ruderclubs bestreiten.
Der EM-Dritte Maximilian Planer (rechts) wird bei der Langstreckenregatta am 30. März in Leipzig seinen ersten Wettkampf im Dress des Bernburger Ruderclubs bestreiten. dpa Lizenz

bernburg/MZ - Zurück zu den Wurzeln: In Bernburg hat er vor 13 Jahren mit dem Rudersport begonnen. Im Jahr 2014 wird kein Geringerer als der EM-Dritte im Vierer ohne alle Regatten unter der Flagge des Bernburger Ruderclubs fahren und seinen Verein vielleicht in zwei Jahren bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro vertreten. Maximilian Planer hat den SC Magdeburg verlassen und sich wieder seinem Heimatverein angeschlossen, wird aber weiterhin in Dortmund trainieren und dort auch sein Studium absolvieren.

„Max ist für uns als Verein und für die Stadt ein extrem guter Werbeträger. Bernburg wird durch ihn nicht nur in Deutschland, sondern in aller Welt bekannt. Wir hoffen natürlich, dass er für uns in der zweiten Bundesliga auch im Salzlandachter sitzt“, freute sich BRC-Trainer Maik Wartmann über den prominenten Neuzugang.

Etwas zurückgeben

Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich der zweifache Junioren-Weltmeister bei seinem ehemaligen Verein nicht gerecht behandelt fühlte. „Obwohl ich für den SCM startete, habe ich nicht die Unterstützung wie andere Athleten erhalten, weil ich in Dortmund trainiert habe. Deswegen habe ich mich zu diesem Wechsel entschlossen“, begründete Planer seine Entscheidung, wohlwissend, dass er einen bequemeren Weg hätte wählen können und auch ein gewisses finanzielles Risiko eingeht. „In Frankfurt oder Dortmund hätte man mich sicherlich auch mit offenen Armen empfangen. Aber ich bin lieber nach Bernburg gegangen, um meinen Heimatverein international zu vertreten, dem ich damit auch etwas zurückgeben kann. Ich bin auch recht zuversichtlich, dass die Sponsorensuche erfolgreich verläuft. Die Kosten für Regatten und Trainingslager sollten schon gedeckt sein.“

Steffen Planer, Vater von Max und Präsident des Ruderlandesverbandes Sachsen-Anhalt ist heilfroh, dass sein Filius in der Region geblieben ist. „Wir haben in unserer Sportart nicht sehr viele Leistungsträger. Diese müssen wir unbedingt in Sachsen-Anhalt halten. Max ist vor allem wegen seiner ehemaligen Trainer Bernd Stumpe und Roland Sommer so lange in Magdeburg geblieben. Sie haben die Grundlagen für seine erfolgreiche Laufbahn gelegt“, meinte Planer Senior.

Erstes Etappenziel ist erreicht

Erfolge auf internationaler Ebene öffnen die Türen potenzieller Sponsoren natürlich etwas leichter. Die ersten Grundlagen für eine erfolgreiche Saison hat die deutsche Nationalmannschaft im traditionellen Trainingslager in Sabaudia (Italien) gelegt. „Ich habe mein erstes Etappenziel erreicht. Nach meiner Mandeloperation und des berufsbedingten Kürzertretens konnte ich das volle Trainingspensum absolvieren. Es war sehr schön, sich endlich wieder nur auf den Sport zu konzentrieren“ erzählte der Bernburger Ruderrecke, der mit seinen Auswahl-Kollegen in zwölf Tagen mehr als 50 Stunden trainiert hat und auf der Suche nach einem neuen Partner für die Kleinbootmeisterschaft in Köln einen Schritt weiter gekommen sein könnte. „Anfangs habe ich mit Robin Ponte in einem Boot gesessen, dann aber mit meinem Vierer-Kollegen Felix Wimberger ein Team gebildet. Das hat auf Anhieb sehr gut geklappt. Wir waren sehr schnell unterwegs. Außerdem würde es mit Felix menschlich passen. Aber die Trainer haben sich noch nicht konkret geäußert.“

Spätestens beim zweiten Trainingscamp der deutschen Ruder-Nationalmannschaft vom 20. Februar bis 9. März in Sevilla wird Planer wissen, wer mit ihm in einem Boot sitzt. Bei der Langstrecke in Leipzig und beim Frühtest in Köln muss der Bernburger weit vorn dabei sein, um bei den Weltmeisterschaften in August in Amsterdam zum zweiten Mal für Deutschland zu starten. Es wäre ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in zweieinhalb Jahren in Brasilien.