Mit viel Glück ins neue Jahr Mit viel Glück ins neue Jahr: Endlich kann sich Ilberstedt wieder was leisten

Ilberstedt - Wenn die zahlreichen Frösche auf den Tischen beim Neujahrsempfang der Gemeinde Ilberstedt ein Symbol für Glück sein sollten, dann hat die Gemeinde in diesem Jahr eine Menge davon. Zwischen den liebevoll zubereiteten Kanapees dienten die Frösche als bunte Tisch-Dekoration. Und sie schienen schon ihre Wirkung zu entfalten, denn nach einem finanziell schwierigen Jahr 2019, in dem wichtige Steuer-Einnahmen weggebrochen waren, sieht es in diesem Jahr wesentlich besser aus.
Spielraum für Investitionen
Der Haushalt sei schon jetzt genehmigt - und in diesem Jahr endlich einmal Spielraum für einige Investitionen. „So eine gute Situation hatten wir noch nie, seitdem ich Bürgermeister bin“, sagte Lothar Jänsch in seiner kurzen Ansprache zu den Gästen - Vertreter der ansässigen Firmen sowie Institutionen und aus der Verwaltung in Güsten.
Als er vor zwölf Jahren das Amt übernommen hatte, drückte die Gemeinde ein Schuldenberg von 2,5 Millionen Euro. Aktuell sind es nur noch rund 500.000 Euro. Gleichwohl bleibe der weitere Schuldenabbau das Ziel, betonte Jänsch.
Viele Vorhaben könnten realisiert werden
In diesem Jahr soll als erstes das Dach des Sporthauses fertig saniert werden. Direkt im Anschluss soll das undichte Turnhallen-Dach repariert werden. Für die neue Schule soll nach einer Lösung gesucht werden und die Fenster der alten Schule sollen ausgetauscht werden.
Weiterhin ist laut Jänsch geplant, den Platz vor der Trauerhalle auf dem Friedhof zu pflastern und ein neuer Multicar anzuschaffen, weil das alte Fahrzeug in die Jahre gekommen sei. Er dankte den Gewerbetreibenden für ihre große Spendenbereitschaft, über die das kulturelle Leben im Ort finanziert wird.
Kita-Neubau kann auch auf den Weg gebracht werden
Lothar Jänsch freut sich überdies, genauso wie Kita-Leiterin Ines Fuchs, dass der Neubau der Kita auf dem Gelände der Domäne auf den Weg gebracht werden kann, nachdem die Gemeinde jahrelang um den Erhalt der Einrichtung gekämpft hatte. Und nachdem Ende vergangenen Jahres endlich der Zuwendungsbescheid bei der Verbandsgemeinde Saale-Wipper, als Träger der Kita, eingegangen war, sei die Planung nun in der Ausschreibung, sagte Christine Schwertfeger von der Verwaltung in Güsten. Spätestens 2022 soll die neue Kita stehen.
Das ist nach Aussagen von Kita-Leiterin Ines Fuchs nicht nur wegen des baulichen Zustandes der Einrichtung nötig: „Wir platzen aus allen Nähten.“ 40 Kinder besuchen derzeit die Kita.
Im Frühjahr kann die Behörde den Bau abnehmen
Auch beim Feuerwehrgebäude ist ein Ende der Bauarbeiten in Sicht. Die haben sich bisher über rund fünf Jahre hingezogen, was mehrere Gründe hatte. „Das war teilweise schon sehr demotivierend, weil nichts passiert ist“, schilderte Wehrleiter Matthias Stiemer. Doch momentan, so der Wehrleiter, sei eigentlich alles fertig - bis auf die Brandmelde- und Einbruchanlage. Sollte auch diese letzte Hürde genommen sein, geht Christine Schwertfeger davon aus, dass das Gebäude im Frühjahr von der zuständigen Behörde des Landkreises „ohne Beanstandung abgenommen wird“.
Prophezeiungen zwischen skeptisch bis zuversichtlich
Auch die Vertreter der Firmen kamen zu Wort, wobei deren Einschätzung über die wirtschaftliche Lage unterschiedlich ausfiel: Während Uwe Wolff von der Gesellschaft für Zeitarbeit ein schwieriges Jahr prophezeit, blickt Manfred Bartel von der Alusta GmbH zuversichtlich ins neue Jahr.
Anfang des Jahres habe seine Firma schon ein Auftragsvolumen von rund einer halben Million Euro. „Das hatten wir überhaupt noch nie“, so Bartel, dessen Firma 2020 30-jähriges Bestehen feiert. Zum Jahresende werde man schuldenfrei sein.
Bei Schröder Gas - seit 23 Jahren in Ilberstedt ansässig - hat man in den vergangenen Jahren ein stabiles Wachstum verzeichnet, wenngleich der Klimaschutz für die Firma eine Herausforderung ist, ebenso die zuletzt viel zu milden Winter und die zum Teil weiten Fahrwege zum Gas. (mz)