Ilberstedt Ilberstedt: Feuerwehr-Bauprojekt verzögert sich

Ilberstedt - In knapp einem Jahr soll die neue Fahrzeughalle der Ilberstedter Feuerwehr bezugsfertig sein. Unmittelbar vor Baubeginn mussten die Bauherren nun allerdings einen Rückschlag hinnehmen.
„Der Baubeginn verzögert sich“, erklärt Steffen Globig, Verbandsgemeindebürgermeister von Saale-Wipper. Kurz nach dem feierlichen Spatenstich folgte die Ernüchterung. Der Grund dafür sind Wasserleitungen, die bisher unbekannt waren, weil die nötigen Pläne nicht vorlagen. Tatsächlich gibt es mehrere Rohre unter dem bereits abgetragenen Parkplatz, auf dem das Gebäude entstehen soll. Sie verlaufen denkbar ungünstig „quer übers Grundstück“, berichtet Harald Bock, Geschäftsführer des Wasserzweckverbands Saale-Fuhne-Ziethe. Aber er gibt Entwarnung. Die Rohre können verlegt werden. Das Projekt auf das die Feuerwehr, die Gemeinde Ilberstedt und inzwischen auch die Verbandsgemeinde Saale-Wipper hinarbeiten, ist nicht gefährdet.
Dennoch muss jetzt gehandelt werden, um baldmöglichst mit den eigentlichen Arbeiten beginnen zu können. Dazu werden die Leitungen an den Rand des Grundstücks verlegt, sie liegen dann außerhalb des zu bebauenden Bereichs. Denn bei einem Rohrbruch oder auch für Wartungsarbeiten hätte sonst niemand Zugriff, es bestünde die Gefahr der Unterspülung.
Am Montag ging es bereits los. Harald Bock geht davon aus, dass die Baumaßnahmen bis zu zwei Wochen dauern könnten. „Wenn der Bauraum frei ist, könnte es auch schneller gehen“, ist er zuversichtlich und fügt an: „Wir sind bemüht, die Leitung so schnell wie möglich umzusetzen.“
„Wir hatten schon befürchtet, dass sich jetzt alles über Monate hinzieht“, ist Ilberstedts Bürgermeister Lothar Jänsch erleichtert. Alle beteiligten Seiten hätten lösungsorientiert zusammengearbeitet. „Wir haben Jahre gebraucht, um in Gang zu kommen. Deshalb wollten wir keinen Schuldigen suchen, sondern voran kommen“, sagt er.
Den Mehraufwand würden sich Verbandsgemeinde und der Wasserzweckverband teilen. „Die Kosten, die auf uns zukommen, halten sich im Rahmen“, erklärt Steffen Globig. Diese könnten unter anderem dadurch abgefangen werden, dass der Rohbau für knapp 20000 Euro weniger realisiert werden könne als zunächst erwartet. Insgesamt sind etwa 320000 Euro veranschlagt.
„Das sind unvorhersehbare Probleme, die leider vorkommen“, sieht Steffen Globig die Verzögerung entspannt und erklärt, wie es dazu kommen konnte: Bei der Baugenehmigung sei der Wasserzweckverband als Träger nicht beteiligt worden, „weil dort nie ein Haus stand“, sagt Globig. Deshalb sei gar nicht vermutet worden, dass hier Leitungen verlaufen. „Das ist ärgerlich, aber zum Glück haben wir es rechtzeitig bemerkt.“
Voraussichtlich am 5. Dezember sollen die eigentlichen Arbeiten dann beginnen. „Wir sind froh, dass wir das so kurzfristig lösen konnten“, pflichtet Bürgermeister Lothar Jänsch bei. (mz)