Missverständnis bei Abriss Missverständnis bei Abriss: Doch die Mauer bleibt stehen

Nienburg - Frank Kürschner hat nichts missverstanden. So jedenfalls machte der für die UWG Stadt im Stadtrat sitzende Nienburger am Dienstagabend auf der Ratssitzung deutlich.
„Wir haben das immer so verstanden, dass der Abriss an der Johannistraße komplett erfolgt. Sonst hätte ich nicht zugestimmt. Es macht für mich keinen Sinn, wenn die Mauern stehen bleiben“, ist Kürschner richtig sauer auf die Stadtverwaltung.
Nie sei gesagt worden, dass ein Großteil der Mauern nicht abgerissen werden solle. Vom einstigen Bauerngehöft sollen 3,50 Meter hohe Außenmauern an der Johannistraße und zwei Meter hohe an der Schlippe zum NP-Markt stehen bleiben.
Missverständnis bei Abriss: Genehmigung nur, wenn die Mauer stehen bleibt
Katrin Bader, Chefin des Bauamtes, hatte zuvor auf eine Frage, ob denn die Arbeiten zum Abriss beendet seien, diese bejaht.
Es sei wohl ein Missverständnis gewesen, wenn jemand von einem kompletten Abriss ausgegangen sei.
„Die Abrissgenehmigung beinhaltet, dass die Mauern stehen bleiben. Es hieß immer, dass die Gebäude abgerissen werden. Ich dachte, damit sei klar, dass die Mauern stehen bleiben“, stellte Katrin Bader die Sicht der Verwaltung dar.
Missverständnis bei Abriss: Frank Kürschner sieht sich getäuscht
Damit gab sich Kürschner indes nicht zufrieden. Er sieht sich getäuscht. „Es war nie die Rede davon, dass es nur ein Teilabriss wird. Komplett heißt für mich nicht, dass dann noch was als Ruine stehen bleibt.“
Wenig beruhigt ihn, dass die Stadt versucht, noch mehr von der Mauer abzureißen.
Dabei geht es vorrangig um die Mauer an der Schlippe. Diesen Weg nutzen vor allem ältere Bürger als Abkürzung, um zum Einkaufsmarkt an der Adolf-Meyer-Straße zu gelangen.
Sie war erst voll gesperrt und dann auf Nachfragen von Kürschner wieder freigegeben worden.
Missverständnis bei Abriss: Auflage des Denkmalschutzes greift
In der Auflage des Denkmalschutzes heißt es, dass die Mauer gesichert werden muss. Das sei aber technisch nicht möglich, so Nienburgs Bürgermeisterin Susan Falke (parteilos). Es liegen hier lockere Bruchsteine lediglich in Lehm gebettet. Da könne man nicht viel machen, heißt es aus dem Rathaus.
Darum wolle man einen weiteren Termin mit der Denkmalschutzbehörde und dann versuchen, die Mauer noch weiter abzutragen, so Susan Falke. (mz)