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Nach Nierenversagen Max Planer will nach Nierenversagen bei Ergometertest kein Risiko eingehen: Zweiter Start bei Olympia in Tokio ist ungewiss

Von Carsten Roloff 04.03.2020, 09:56
Ruder-Weltmeister Maximilian Planer
Ruder-Weltmeister Maximilian Planer Archiv/privat

Bernburg - Die Hoffnung stirbt zuletzt. An diesen Spruch hält sich auch Bernburgs berühmtester Sportler. Ein Nierenversagen nach einer außerordentlichen Belastung bei einem Ergometertest hatte Maximilian Planer Anfang Februar dieses Jahres außer Gefecht gesetzt.

Bei der Untersuchung in der Dortmunder Klinik wurden 26,8 mmol/Liter Laktat festgestellt. Die Grenze, bei der die Nieren bei Modellathleten normal funktionieren, liegt bei zirka 20 mmol/Liter und bei „Otto Normalbürger“ sogar nur bei der Hälfte. Er lag fünf Tage im Krankenhaus.

„Der Rückhalt der Familie und meiner Freundin waren enorm wichtig“

Doch der Doppelweltmeister mit dem Achter, dem Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes, hat sich wieder aufgerappelt. Seine Eltern Susanne und Steffen, Schwester Rosanna, Oma Hanni und Opa Rudi sowie Freundin Kristin haben ihren Max durch dieses tiefe Tal begleitet. „Der Rückhalt seitens der Familie und meiner Freundin waren in dieser Zeit enorm wichtig“, so Maximilian Planer.

Der Ruderrecke konnte das Krankenhaus nach eingehenden Untersuchungen verlassen. Und hat auch schon wieder im Boot gesessen. Mit seinem Partner im Zweier ohne, Maximilian Korge aus Berlin, hat der Champion an einem Tag bereits 16 Kilometer auf dem Dortmund-Ems-Kanal absolviert. „Es hat riesigen Spaß gemacht und es war außerdem ein echt geiles Gefühl, wieder im Boot zu sitzen und auf dem Wasser zu sein“, so der Olympionike von 2016.

In seiner bisherigen Laufbahn hat sich der 29-jährige Bernburger schon fast alle Wünsche erfüllt. Maximilian Planer ist Weltmeister (zweimal bei den Junioren, zweimal mit dem Achter) und Europameister. Nur eine Medaille bei Olympischen Spielen fehlt noch in seiner Sammlung. Vor knapp vier Jahren in London hatte der Saalestädter mit dem Vierer ohne das A-Finale verpasst.

Planer ist viermaliger Weltmeister, hat jedoch noch keine Olympia-Medaille

„Ich habe meine Einstellung in den vergangenen Tagen etwas geändert. Ich bin noch jung. Deswegen hat meine Gesundheit Vorfahrt“, sagte der Ruderrecke, der kein unnötiges Risiko eingehen möchte, um seinen möglichen zweiten Start bei den Olympischen Spielen in Tokio zu erzwingen und das Ticket für Tokio zu ergattern. „Nur wenn ich hundertprozentig fit bin und eine realistische Chance habe, werde ich noch einmal angreifen.“

Zumindest den Spaß im Boot hat Maximilian Planer noch lange nicht verloren. Demnächst steigt ein klärendes Gespräch mit den Bundestrainern. Dann weiß der Bernburger, in welche Richtung es läuft. Egal wie die Entscheidung ausfällt – er ist der erfolgreichste Sportler des Salzlandkreises und bleibt das Vorbild für die Talente des Bernburger Ruderclubs. (mz)