Kostenfaktor Ex-Gymnasium Investition in Trebitz : Nur Erhalt des Status Quo

Trebitz - Die Kinderstimmen sind längst verstummt, das letzte Läuten verhallt - einzig das Gebäude erinnert noch daran, dass sich hier, in Trebitz, einst ein Evangelisches Gymnasium befand. Seitdem der Schulbetrieb im Jahr 2013 - nach nur drei Jahren - eingestellt wurde, steht das Objekt leer.
Schon damals befürchtete die Stadtverwaltung von Könnern, in deren Händen sich das Gebäude befindet, dass es schwierig werden dürfte, einen Nachmieter oder gar Käufer zu finden.
Gebäude kostet Jahr für Jahr Geld
Heute, mehr als dreieinhalb Jahre später, hat sich daran nichts geändert. Das Gebäude ist verwaist - und kostet die Stadt dennoch Jahr für Jahr Geld. Offensichtlich wird dies, wenn man einen Blick in den Haushaltsplan wirft, der den Ortschaftsräten in Lebendorf auf ihrer jüngsten Sitzung vorgelegt wurde.
Ein fünfstelliger Betrag sei für das laufende Jahr eingeplant, erklärt Kämmerer Oliver Dippe - allein 10.000 Euro stehen für den Unterhalt der Turnhalle zur Verfügung, hinzu kommen 1.000 Euro für Versicherungen.
Das Hauptgebäude selbst habe keine eigene Kostenstelle, da es derzeit ungenutzt sei, so Dippe. Es werde unter dem Punkt Gebäudemanagement im Haushaltsplan geführt, unter dem mehrere städtische Objekte zusammengefasst sind.
Schule läuft im Notbetrieb weiter
Fakt ist jedoch: Die einstige Schule läuft nach wie vor quasi im Notbetrieb weiter. Für die Turnhalle gibt es indes einige potenzielle Nutzer - die Sportvereine.
Deshalb sollen im aktuellen Jahr unter anderem die Sportgeräte überprüft werden und kleinere Reparaturen erfolgen - mehr sei jedoch nicht möglich, sagt Martin Lösel, wenngleich er um den aufgelaufenen Sanierungsstau weiß.
Derzeit erfolge lediglich eine Status-Quo-Verwaltung, so der Amtsleiter. Denn: „Um alles zu sanieren, bräuchten wir 250.000 Euro und mehr.“ Vor allem die Heizung und die allgemeine Haustechnik in der Turnhalle müssten erneuert werden.
Turnhalle hat ein Perspektive
Doch andere Baustellen haben momentan Vorrang, wenngleich Lösel versichert: „Perspektivisch soll die Turnhalle erhalten werden.“ Dafür müsste jedoch auch das Problem mit dem Abwassernetz-Anschluss geklärt werden.
Da dieser fehle, sei es der Stadt zudem unmöglich, die Aula beispielsweise für Geburtstagsfeiern oder ähnliche Veranstaltungen zu vermieten. Die Mitarbeiter des städtischen Bauamtes suchen dahingehend bereits nach einer Lösung.
Bis diese gefunden ist, bleibt vorerst alles, wie es ist. Denn sowohl der Umbau zu einem Wohnhaus als auch die Reaktivierung des ehemaligen Schulstandorts Trebitz scheinen ausgeschlossen.
„Das bekommen wir nicht vermarktet“, meint Lösel. Zumal im Vorfeld erheblich investiert werden müsste. Dem „Integrierten Strategie- und Handlungskonzept für die Einheitsgemeinde Stadt Könnern“ zufolge müssten allein für das Schulgebäude, das unter Denkmalschutz steht, Baukosten von rund 500.000 Euro - vor allem für den Sanitärbereich - veranschlagt werden. (mz)