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Heimatfest in Edlau Heimatfest in Edlau: Herrscher über Pferdestärken

Von Conny Schreiber 29.08.2016, 13:31
Dirk Rosenow und Sohn Lucas.
Dirk Rosenow und Sohn Lucas. Conny Schreiber

Edlau - Nane van der Molen überprüft noch einmal den Ölstand seines Rasentraktors. Den hatte er extra für das Wettziehen mit einem mit Gewichten beladenen Bremswagen, dem Rasentraktorpulling, mit einem Sechs-Zylinder-Reihenmotor mit drei Litern Hubraum bestückt.

Der komplette Eigenbau des Holländers ist sein ganzer Stolz, wobei er betont: „Die Kunst beim Wettziehen ist die optimale Gewichtsverteilung, um die Kraft vom Motor auf den Boden zu übertragen“. 200 Arbeitsstunden hatte er in dieses Gefährt gesteckt, um als Sieger des Wettziehens in Edlau hervorzugehen. Es gab leider auch nur einen Rivalen, den amtierenden „Wettziehmeister“ Frank Keller aus Garsena, der dann auch noch gewann. Er schaffte 34,70 Meter und Konkurrent van der Molen brachte es auf 22,40 Meter.

Der glückliche Gewinner zeigte sich mit seinem Rasentraktor zufrieden und will an der Technik nichts Grundsätzliches ändern. Van der Molen dagegen will sich mit der Niederlage nicht abfinden und an den Einstellungen seiner „Trekkers“ noch ein wenig feilen.

Doch dieser Wettbewerb war nur ein Höhepunkt des diesjährigen Dorf- und Schützenfestes in Edlau. Was dem Einen seine Pferdestärken sind, sind dem Anderen seine Pferde. Denn zum ersten Mal gab es seit vielen Jahren auch wieder ein Springreiten. Edlau ist seit den 1950er Jahren bekanntlich eine Reiterhochburg. Max Preibisch war damals Mitbegründer der Sektion Reitsport in Mitteledlau. Durch ungeklärte Eigentumsverhältnisse des Sportplatzes in Mitteledlau und sinkende Mitgliederzahlen ging das Interesse am Reitsport merklich zurück. Erst mit dem Rasentraktorrennen, welches 2009 seine Premiere hatte, stieg das Interesse an Veranstaltungen in den drei Orten wieder. Und die Edlauer sind froh, dass es in Hohenedlau wieder eine Sportanlage gibt.

Und so will der Reitverein wieder an alte Traditionen anknüpfen. Irgendwann wollen die Mitglieder den Riesenfundus des Reitparcours vielleicht auch für nationale Wettkämpfe nutzen. Allerdings fehlen momentan noch die finanziellen Mittel. Aber auch die kleinen Besucher kamen beim Fest auf ihre Kosten.Die Mitglieder entschlossen sich spontan, bei der Hitze eine Badeinsel mit mehreren Stationen aufzubauen, was natürlich den Spaßfaktor bei den Jüngsten nach oben trieb.

Der harmlose Traktor

Beim anschließenden Rasentraktorgeschicklichkeitsfahren ging es heiß her. Der elfjährige Lucas Rosenow schaute mit seinem fünfjährigen Bruder Niklas zu, wie sein Vater Dirk noch einmal nachtankte. Zum ersten Mal nahm Lucas selber an dem Rennen teil und war ein wenig aufgeregt. Bei seinem Traktor hatte Vater Dirk nur das Mähwerk entfernt.

Der Gewinner der letzten drei Jahre, Daniel Zeising, ging als Zweiter an den Start. Er hatte sich lustig gekleidet, um so die Tuning-Nachteile wettzumachen. „Ich habe den harmlosesten Rasentraktor, bei mir sind alle Teile original“. Klaus Dreisbach übernahm bei allen drei Veranstaltungspunkten die Moderation. Der pensionierte Lehrer tut dies schon seit vielen Jahren mit entsprechender Leidenschaft. Erstmalig wurde in diesem Jahr auch eine Rasentraktor-Challenge ins Programm aufgenommen, bei der Teilnehmer aus Edlau und Ilbersdorf mit von der Partie waren.

Normen Graul war beim Rennen am 6. August in Ilbersdorf noch Sieger mit einem Vorsprung von 30 Sekunden. Dies war ein Parcours mit hohen Anforderungen an die Geschicklichkeit. In Edlau war der Parcours mehr zeitorientiert, so dass Dirk Rosenow mit vier Sekunden Vorsprung Normen Graul vom ersten Platz verdrängen konnte.

(mz)

Ronald Preibisch wurde Sieger beim E-Springen.
Ronald Preibisch wurde Sieger beim E-Springen.
Conny Schreiber
Daniel Zeising beim  Parcourfahren.
Daniel Zeising beim  Parcourfahren.
Conny Schreiber
Nane van der Molen ging beim Wettziehen.
Nane van der Molen ging beim Wettziehen.
Conny Schreiber