Handball Handball: Bernburgerinnen von der Härte des Gegners beeindruckt

bernburg - Die erhoffte Revanche für die im Hinspiel erlittene unglückliche 23:27-Niederlage blieb aus. Die Bernburger Handballerinnen verloren auch das zweite Salzland-Derby in dieser Saison gegen Lok Schönebeck. Nach 60 Minuten, in denen der Kampf im Vordergrund stand, hieß es 21:23 (9:13) aus Bernburger Sicht. „Ich habe mich noch lange nach dem Abpfiff geärgert.
Schönebeck war schlagbar, aber wir haben uns von der Härte des Gegners beeindrucken und von der starken Gästetorfrau den Nerv ziehen lassen. 21 Tore sind einfach zu wenig. Wir hätten wahrscheinlich noch zwei Stunden spielen können und nicht gewonnen“, nannte Trainer Torsten Plaue in seiner Analyse mehrere Gründe für den vermeidbaren Doppelpunktverlust.
Der Spitzenreiter wäre fast gestrauchelt. Im Magdeburger Lokalderby kam der HSV gegen den den MSV 90 nur zu einem knappen 33:31-Erfolg. Beim Tabellen-Achten hatten die Bernburgerinnen am 14. Dezember mit 26:24 die Oberhand behalten. Von den Kellerkindern der Sachsen-Anhalt-Liga war an diesem Wochenende nur der Jessener SV im Einsatz. Das Schlusslicht bleibt ohne Punktgewinn und verlor in Schkopau 21:40. (cr)
Die sehr gut amtierenden Schiedsrichter Trumpf/Trumpf bestraften die überharte Gangweise der Lok-Sieben konsequent, schickten die Gästespielerinnen zehnmal auf die Strafbank und zückten nach einem groben Foul an Aileen Adolph, die den Ellbogen ihrer Gegenspielerin schmerzhaft im Gesicht zu spüren bekam, sofort die Rote Karte. Doch aus den vielen Überzahlsituationen konnten die Gastgeberinnen schon in der ersten Halbzeit kein Kapital schlagen. Mit vier Toren lagen die Bernburgerinnen zur Pause in einer Partie zurück, die im Zeichen beider Abwehrreihen stand.
30 Fehlwürfe
Die Gastgeberinnen stemmten sich mit aller Macht gegen die drohende zwölfte Saisonniederlage. Beim 19:20 (55.) keimte wieder Hoffnung im Lager der Bernburgerinnen auf. Insbesondere Jessica Hoffmann, die aus der Frühschicht direkt zum Punktspiel in die Sporthalle am Eichenweg kam, setzte Akzente. Acht Treffer gelangen der Rückraumspielerin, die jedoch fast allein auf weiter Flur stand. Ihr am nächsten kam noch Daisy Richter mit sechs Toren. Allerdings konnte die Flügelflitzerin nur drei ihrer sechs Strafwürfe erfolgreich verwandeln.
„Mit 30 Fehlwürfen kann man kein Spiel gewinnen. Allerdings hatten wir auch etwas Pech. Allein zehn Mal trafen die Mädchen nur die Latte oder den Pfosten des Schönebecker Kastens“, haderte Plaue mit dem fehlenden Wurfglück in dieser Begegnung. So blieb den Bernburgerinnen eine erfolgreiche Aufholjagd verwehrt, zumal mit Henriette Nagel die wichtigste Führungsspielerin im Team schmerzlich vermisst wurde. „Ohne Jette fehlt den Mädels einfach die mentale Sicherheit“, meinte Plaue.
Die Anhalt-Frauen haben nun vier Wochen Zeit, diesen Tiefschlag zu verarbeiten. Erst am 11. April setzen die Saalestädterinnen den Punktspielbetrieb fort. An diesen Tag fordern die Anhalt-Frauen in der Sporthalle am Eichenweg den derzeitigen Tabellenzweiten FSV Magdeburg heraus. Ob mit oder ohne Henriette Nagel, für die Anhalt-Handballerinnen wird es ziemlich schwierig, für eine Überraschung zu sorgen.
Anhalt: Kopperschmidt, P. Hoffmann; J. Hoffmann (8), Dasbach, Beck, Adolph (2), Balliet, Farkas, Hädicke (1), Schachner (1), Richter (6/3), Winkler (2), Näfken (1)