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Handball beim HC Salzland Handball beim HC Salzland: Trainer Stefan Rähm macht nach Knie-OP weiter

Von tobias grosse 18.08.2015, 18:50
Stefan Rähm
Stefan Rähm grosse Lizenz

aschersleben - Eigentlich war für Stefan Rähm alles klar. Der Trainer wollte nach der abgelaufenen Saison sein Amt bei der zweiten Mannschaft des HC Salzland niederlegen und fortan der Jugend das Einmaleins des Handballs beibringen. Denn Rähm ist selbstständig, beruflich dementsprechend stark gebunden. Noch dazu musste er sich im Sommer einer Operation am rechten Knie unterziehen, der vierten mittlerweile. Eine lange Narbe ziert seitdem sein Bein. Doch nun, dreieinhalb Wochen vor Start der Saison 2015/16, ist alles anders.

Stefan Rähm steht immer noch drei Mal in der Woche in der Trainingshalle. Allerdings nicht mit Nachwuchs-Handballerinnen, sondern mit der neu zusammengestellten ersten Mannschaft des HC Salzland.

„Es macht wieder Spaß“

Und beobachtet man Stefan Rähm dieser Tage einmal beim Leiten einer Trainingseinheit, kommt nicht das Gefühl auf, dass er sich vor ein paar Wochen noch zurückziehen wollte. Mit Argusaugen schaut er auf die Übungen, unterbricht, korrigiert, nimmt sich Spielerinnen zur Seite. Der Gang wirkt dabei noch etwas hölzern, die Nachwirkungen der Knie-OP kann er nicht verdecken. „Aber das wird schon“, sagt er zuversichtlich.

Es drängt sich die Frage auf, warum Rähm doch nicht wie angekündigt kürzer tritt. Nachdem der Verein am Ende der vergangenen Saison seine Drittligamannschaft freiwillig zurückgezogen hatte, entstand mit dem Abgang von René Linkohr zum SV Oebisfelde ein Vakuum. Ein Teil der Mannschaft blieb aber im Verein, bildet mit dem Stamm der ehemaligen Reserve nun die neue Erste. Die naheliegendste Option für den Posten des Trainers daher: Stefan Rähm. Er kennt den Verein, er kennt die Spielerinnen. Und hat mit der qualitativ starken Mannschaft nun auch für sich einen neuen Anreiz. „Es macht wieder Spaß“, sagt er. „Alle ziehen voll mit.“

Müssen sie auch, denn beim HC Salzland herrscht großer Konkurrenzkampf. „Das merken jetzt vor allem die jungen Spielerinnen“, erklärt Rähm, „aber nur so kommen sie auch in ihrer Entwicklung voran. Wenn man sieht, dass sie jetzt mit zweitligaerfahrenen Spielerinnen wie Victoria Göpel oder Yvonne Sachse zusammenspielen, da können sie nur lernen.“

Ein Grundsatzproblem

Um dann in der demnächst beginnenden Saison in der Sachsen-Anhalt-Liga - der erste Spieltag ist am 12. September - das Gelernte umzusetzen. Und klar, mit sechs Drittligaspielerinnen und großen Talenten im Team, „rechnen wir uns was aus“, sagt der Trainer. Der Aufstieg ist nicht das erklärte Ziel des HC Salzland, „aber wir wollen so weit oben wie möglich stehen“. Für Stefan Rähm ist etwas anderes wichtiger. „Mein größter Wunsch“, sagt er, „ist, dass wir mehr Zuschauer locken können.“

Doch es ist für Rähm vielmehr ein Grundsatzproblem: „Dass der Frauenhandball im Jahr 2015 noch immer hinten ansteht, ist ein bisschen traurig“, erklärt er, „und das haben die Mädels so auch nicht verdient.“ Vielleicht ändert sich das ja. Einer ist auf jeden Fall hochmotiviert: Stefan Rähm. (mz)