Sonnenschutz im Plattenbau Grundschule Nachterstedt bekommt Metall-Jalousien gegen Sonne: Stadt rechnet mit 67.000 Euro Kosten

Seeland - Hans-Jürgen Teuke kann es kaum glauben. Seit sieben Jahren hat die Nachterstedter Grundschule „Glück auf!“, deren Schulleiter Teuke ist, um Außen-Jalousien gekämpft. Nun soll die Schule sie tatsächlich bekommen. Das verdankt die Stadt Seeland einem großzügigen Förderprogramm des Bundes, das finanzschwachen Kommunen bei der Verbesserung der Schulinfrastruktur unter die Arme greifen will.
„Das ist eine riesengroße Freude bei allen Schülern und Lehrern, die sich das schon lange wünschen“, gibt der Schulleiter zu. „Und es wird uns extrem helfen.“ Denn im Moment müssen die Kinder in den warmen Monaten im wahrsten Sinne über ihren Aufgaben schwitzen.
In den 90er Jahren hatte die Schule - ein DDR-Plattenbau - Jalousetten bekommen, für die Innenräume. Doch inzwischen ist die Fensterverdunklung über 20 Jahre alt, gehe so langsam kaputt und sei auch nicht thermobeschichtet.
Fensterverdunklung in den Räumen ist über 20 Jahre alt
Und das, wo die Sommer immer heißer werden. Die Nachterstedter und Froser Grundschüler fangen da früh schon mit 30 bis 32 Grad Celsius in den Klassenräumen den Unterricht an. Wer solle sich bei dieser Hitze konzentrieren, will Teuke da wissen.
„Wir hoffen, dass es mit den neuen Außen-Jalousien dann um drei bis vier Grad kühler in den Klassenräumen wird“, sagt Hans-Jürgen Teuke. Zumal die Qualität eine gute sei. „Es sollen nicht diese einfachen Stoffjalousien sein, die verwittern oder bei Wind zerreißen, sondern welche aus Metall.“ Dafür will die Stadt für nächstes Jahr 67.000 Euro einstellen, 60.300 Euro davon werden Fördermittel sein.
Insgesamt soll Seeland aus dem Programm rund 172.000 Euro Förderung bekommen. „Die müssen“, erklärte Bauamtsleiterin Andrea Kretschmer auf der jüngsten Bauausschuss-Sitzung, „bis Jahresende beantragt sein.“
Da der Stadtrat beschließen müsse, welche Maßnahmen von diesem Geld finanziert werden sollen, habe es bereits eine Vordiskussion im Bauausschuss gegeben. Über die Ideen der Räte und der Verwaltung soll der Stadtrat dann auf seiner nächsten Sitzung entscheiden.
Der Stadtrat von Seeland entscheidet, für welche Projekte die Zuschüsse beantragt werden
Profitieren sollen nämlich alle Grundschulen der Stadt. So ist in Hoym für 2021 die Sanierung der Heizungsanlage vorgesehen. Laut Kretschmer belaufen sich die Kosten dafür auf 25.000 Euro - knapp 20.000 Euro davon könnten Fördermittel sein. Ebenfalls geplant seien der Austausch der Brandmelder und der Einbau einer Amokanlage - beides für 9 700 Euro, 7 700 Euro davon gefördert.
Zudem soll in der Hoymer Sporthalle die Beleuchtung auf LED umgestellt werden. Das würde rund 33.500 Euro kosten, bei 27.500 Euro Fördermitteln.
Für die Gaterslebener Grundschule sind laut Bauausschuss ebenfalls mehrere Projekte vorgesehen. Auch hier soll 2021 die Beleuchtung in der Sporthalle auf LED umgestellt werden - für 40.000 Euro, 33.000 Euro davon gefördert.
Die Sanierung der Toiletten-Trennwände in der Sporthalle kostet 3.000 Euro, 2.700 Euro davon könnte es vom Bund geben. Und die Installation des Sonnenschutzes an der Grundschule ist mit 22.000 Euro eingerechnet, 20.000 Euro davon gefördert.
Kann die Stadt den Eigenanteil der Bauprojekte aufbringen?
Wie der Eigenanteil für die 2021 geplanten Maßnahmen bezahlt werden soll, ob aus Investpauschale oder über Kredit, will Ausschuss-Mitglied Dieter Gleichner (Wählervereinigung Froser Bürger) wissen. „Das kann man heute noch nicht sagen, aber wir sind immer bestrebt, Mittel aus der Investpauschale zu verwenden“, antwortet die Bauamtsleiterin.
Harald Albrecht (CDU) will dagegen erfahren, welche Ersparnis die Umstellung der Beleuchtung auf LED bringe, also, wann sich die Investition wieder ausgezahlt habe. Das wolle die Verwaltung nun prüfen und den Räten zukommen lassen. „Aber man muss doch auch sehen, wie alt die Beleuchtung ist. Da müsste eh etwas dran gemacht werden“, erklärt Mathias Arend (CDU). „Die in Gatersleben ist schon uralt.“
Die Ausschussmitglieder stimmten der Verteilung der Gelder einstimmig zu. Das letzte Wort hat jedoch der Stadtrat. (mz)