Grün-Weiß Giersleben Grün-Weiß Giersleben: Möglichkeiten in Abstiegsfragen sorgen für Verwirrung

aschersleben/Alsleben/MZ - Es ist ein ungewöhnliches Fußballjahr. Dass eine Entscheidung in höheren Ligen auch gegen Ende einer Saison noch für Änderungen in tieferen Spielklassen sorgen kann, ist nicht neu, aber die Fülle in diesem Jahr ist besonders.Während der Abstiegskampf in der Fußball-Oberliga Auswirkungen bis auf Kreisebene haben kann, bäckt der Salzlandkreis kleinere Brötchen. Doch nicht jedem könnten die im Juni auch wirklich schmecken.
So sind der Abstiegskampf in der Landesklasse drei und seine Folgen für die Salzlandliga scheinbar auch für die Experten nicht ganz so einfach. Waren vor wenigen Wochen noch die beiden Letztplatzierten in der Salzlandliga als Absteiger beim Ergebnisdienst des Deutschen Fußball Bundes farblich markiert, so gestaltet sich das aktuell etwas anders: Kein Abstiegskandidat ist mehr farblich gekennzeichnet.
Einer oder zwei?
Das heißt aber nicht, dass es keinen Absteiger in die Kreisliga geben wird, sondern es steht schlicht und ergreifend noch nicht fest, wie viele Mannschaften es erwischen wird. Drei Spieltage vor dem Saisonende wären es zwei: die Reserve des Schönebecker SC und Grün-Weiß Giersleben. Das liegt an der Situation in der Landesklasse. Noch immer befindet sich dort mit Rot-Weiß Alsleben eine Mannschaft aus dem Salzlandkreis auf einem Abstiegsplatz. Sollte sich daran nichts ändern, dann würde neben dem offiziellen Absteiger auch noch ein zweites Team in die Kreisliga gehen müssen. Doch das könnte sich noch ändern: Die im Abstiegskampf befindlichen Alslebener blieben zum dritten Mal in Serie ungeschlagen und verkürzten den Abstand zum rettenden Ufer durch das 4:4 beim SV 09 Staßfurt auf zwei Punkte.
Rot-Weiß Alsleben steht in der Landesklasse, Staffel drei, momentan auf dem 14. Platz. Einen Rang davor befindet sich Eintracht Osterwieck mit momentan zwei Zählern mehr auf dem Konto. Bei noch drei zu absolvierenden Begegnungen für beide Mannschaften lohnt sich ein Blick auf das Restprogramm der Kontrahenten.
Alsleben bekommt es am kommenden Spieltag mit Grün-Weiß Ilsenburg zu tun. Ein schlagbarer Gegner, der derzeit auf dem zwölften Rang steht und neun Punkte von Rot-Weiß entfernt ist.
Osterwieck muss unterdessen gegen den Tabellensechsten, Schwarz-Gelb Bernburg ran - eine deutlich härtere Nuss. Am vorletzten Spieltag kommt es für die Eintracht zum Duell mit dem achtplatzierten Team des Blankenburger FV. Rot-Weiß Alsleben trifft auswärts auf den Neunten, TSV Hadmersleben.
Zum Saisonabschluss muss Eintracht Osterwieck gegen den SV Staßfurt antreten. Der SV belegt momentan Rang sieben. Alsleben spielt gegen den Zehnten, Hötensleben.
Doch den Ausgleich mussten die Rot-Weißen erst in der dritten Minute der Nachspielzeit hinnehmen. „Ein Punkt ist besser als gar nichts. Der Ausgang ist über das gesamte Spiel gesehen gerecht, obwohl wir mit etwas mehr Glück auch drei Zähler hätten mitnehmen können. Uns hat heute aber in der Defensive die Kompaktheit gefehlt. Deswegen haben wir auch noch so ein dummes Ding in der Nachspielzeit kassiert“, meinte Alslebens Trainer Marcus Reckrühm. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt lebt in Alsleben aber damit trotzdem weiter. Im Fernduell mit Osterwieck könnte auch der restliche Spielplan (siehe „Leichtere Aufgaben“) ein Vorteil für Rot-Weiß Alsleben sein.
Der Ausgang dieses Zweikampfes um den Klassenerhalt in der Landesklasse wird auch am Tabellenende mit großem Interesse verfolgt. Dort rutschte Grün-Weiß Giersleben nach dem 3:3 beim BSV Eickendorf auf den vorletzten Platz. Sollte Alsleben die Klasse halten, wäre auch Giersleben gerettet. Doch kann das nach dem kommenden Wochenende schon wieder ganz anders aussehen: Mit der punktgleichen Reserve des Schönebecker SC erwartet Giersleben am Sonnabend das aktuelle Schlusslicht.
Ein Sieg in diesem Spiel würde nicht nur einen kleinen Abstand zum letzten Tabellenplatz bringen, sondern auch den Rückstand auf die davor befindlichen Teams verkleinern. Vielleicht könnten sich die Gierslebener sogar um einen Platz verbessern. Und das sollte das Ziel für die Mannschaft von Trainer Werner Brähmer sein.
Eventualitäten aus dem Weg gehen
Am besten einfach den drittletzten Tabellenplatz erkämpfen, dann muss Giersleben gar nicht auf den Abstiegskampf von Rot-Weiß Alsleben schauen. Auf Eventualitäten sollten sich die Gierslebener jedenfalls nicht einlassen. Auch nicht auf das kursierende Gerücht, dass der Schönebecker SC seine erste Mannschaft aus der Verbandsliga zurückziehen und die Reserve komplett aus dem Spielbetrieb abmelden möchte. Noch hat es Giersleben in der eigenen Hand.