Glühwein im Feuerschein Glühwein im Feuerschein: Knut-Fest wird immer beliebter

Aderstedt/Belleben/Neugattersleben/Trebitz - Man hätte meinen können, draußen sei strengster Winter ausgebrochen: Martin Zbyszewski hatte es sich im Zelt gemütlich warm gemacht. Doch das war eigentlich gar nicht nötig, denn beim Weihnachtsbaumverbrennen am Samstag in Trebitz herrschten keinesfalls eisige Temperaturen. Und auch Zbyszewski wurde es bald so warm, dass er seine Jacke auszog während er die Gäste mit Getränken versorgte.
Zum 6. Mal hatte der Sportverein TuS Bebitz ein solches Weihnachtsbaumverbrennen organisiert - und alles war bestens vorbereitet: Nicht nur für die Getränke und Essen - neben Würstchen gab es selbst zubereitete Soljanka von Felix Hebestedt - war gesorgt. Für die Kinder gab es ein Glücksrad sowie Weihnachtsbaum-Weitwurf.
Und schließlich kümmerten sich Axel Andreas und Peter Zbyszewski um das ordnungsgemäße Verbrennen der Bäume, die fein säuberlich am Rand hingelegt worden waren. Nacheinander legten die beiden Männer die Bäume ins Feuer.
Die Mitglieder des Sportvereins hatten die Bäume tags zuvor aus den drei Orten Bebitz, Lebendorf und Trebitz abgeholt. Und wer wollte, konnte seinen auch selbst mit zum Sportplatz bringen. So oder so gab es für die Spender einen Glühwein umsonst. 50 bis 60 Bäume werden wohl zusammen gekommen sein, schätzt Martin Zbyszewski.
Die Idee für ein solches Weihnachtsbaumverbrennen hatte einst der frühere Kassenwart Karsten Dittmann. Ein Jahr nach seinem Ausscheiden habe man erstmals ein solches Fest nach skandinavischen Vorbild veranstaltet. „Es hat sich inzwischen etabliert“, sagt Martin Zbyszewski. Tatsächlich kamen an jenem Abend immer mehr Leute auf das Gelände des Sportplatzes, wo sie bei einem Glühwein oder einem anderen Getränk ins Gespräch kamen. Und auch ihnen wurde am Feuer ganz schnell warm.
„Winterfeuer“ hat einen anderen Ursprung
Auch in Neugattersleben kamen am Samstag auf dem Gelände der Feuerwehr die Weihnachtsbäume ins Feuer, wo das Fest jedoch „Winterfeuer“ genannt wird. Und es hat auch einen ganz anderen Ursprung: Vor Jahren sei einmal der Weihnachtsmann ins Wasser gefallen, weil das Wetter gar zu schlecht war, erzählt Ramona Hölscher, die Vorsitzende des Heimatvereins der Feuerwehr Neugattersleben.
Weil aber das ganze Essen und die Getränke schon besorgt waren, habe man die Idee gehabt, stattdessen ein „Winterfeuer“ zu organisieren, erzählt Hölscher.
Inzwischen findet das seit fünf Jahren statt - und es kommt bei den Einwohnern gut an. Immer mehr Leute - ob nun mit oder Weihnachtsbaum oder ohne - kamen am Samstag auf den Hof der Feuerwehr. „Ich finde es gut, was hier auf die Beine gestellt wird“, meint Sven Donnig.
Rund 15 Kilometer weiter südlich wurde in Aderstedt ebenfalls das Ende des Weihnachtsfestes mit dem Verbrennen der Tannenbäume am Feuerwehr-Gerätehaus gefeiert. Als Zugabe durften sich die Besucher der Veranstaltung an Grillwürstchen, Pommes, Glühwein und Bierchen erfreuen.
„Für mich war besonders wichtig, dass auch unsere jüngsten Besucher ihren Spaß hatten und sich an der Feuerschale wärmen konnten“, erklärte Ortsbürgermeister Mike Franzelius.
Eine genaue Angabe über die Besucherzahl konnte der Ortsbürgermeister jedoch nicht machen. „Die Fluktuation war ziemlich hoch. Ich habe mich jedoch gefreut, dass die ganze Veranstaltung so gut angenommen worden ist“ so Mike Franzelius, der mit den Aderstedtern einen gemütlichen Abend an der Feuerschale genoss.
Bereits am Freitagabend war in Belleben ein Knutfest gefeiert worden. Seit mehr als einem Jahrzehnt stellt der Heimatverein aus Belleben das Knutfest auf die Beine. In der Nähe der Bushaltestelle am Kulturhaus konnten die Einwohner des Dorfes ihre Weihnachtsbäume entsorgen und zusehen, wie sie beim genehmigten Feuer in Flammen aufgingen.
„Das halbe Dorf war auf den Beinen“, freute sich Ortsbürgermeister Cristian Müller über die hohe Resonanz. Die Bellebener nutzten den Anlass, um sich bei einem gemütlichen Plausch zu treffen. Auch Ortsbürgermeister Cristian Müller eilte nach seinem späten Feierabend gegen 21 Uhr noch zum Ort des Geschehens.
„Das Knutfest gehört zum Leben unserer Gemeinde dazu. Menschen, die sich eine geraume Zeit nicht gesehen haben, konnten sich beim Knutfest wieder treffen und miteinander plaudern“, so Cristian Müller. (mz)


