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Fußball-Nachwuchs Fußball-Nachwuchs: Neue Talente-Liga für besten D-Junioren des Landes

Von Daniel George 07.07.2014, 18:37
Die besten D-Jugendlichen Sachsen-Anhalts spielen künftig in der Talente-Liga.
Die besten D-Jugendlichen Sachsen-Anhalts spielen künftig in der Talente-Liga. Archiv/Junghans Lizenz

Aschersleben/MZ - Auch Thomas Müller, Manuel Neuer und Mats Hummels haben früher davon geträumt: Später einmal das DFB-Trikot tragen, die Nationalhymne singen, bestenfalls bei einer Weltmeisterschaft. Vielleicht sogar den Titel holen? Die Träume von fußballverrückten Kindern sind alle gleich. Der Weg auf die ganz große Bühne ist dagegen lang - wenn es nach dem Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) geht, ab der kommenden Saison aber nicht mehr ganz so beschwerlich. Zur Spielzeit 2014/2015 nimmt die Talente-Liga für D-Junioren, also für elf bis 13 Jahre alte Kinder, ihren Spielbetrieb auf. 20 Mannschaften nehmen in zwei Staffeln daran teil - ein Team aus Aschersleben ist nicht dabei.

Vier Spieler verlassen den Verein

„Ich finde diese Idee sehr positiv, weil die Kinder so besser gefördert werden und auf einem Leistungsniveau gegeneinander antreten können“, sagt Markus Scheibel, Präsident des Kreisfachverbandes Fußball (KFV) Salzland, ehe er meint: „Jetzt ist alles ein bisschen zentraler organisiert. Die Kinder können sich so besser weiterentwickeln. Ich finde das gut.“ Die Idee: Durch die Talente-Liga soll die Qualität in den verschiedenen Fußballkreisen gestärkt werden.

Es soll eine Ausbildungsliga ohne Ergebniszwang entstehen, in der es hauptsächlich um die individuelle Entwicklung der Talente geht. Eine Auf- und Abstiegsregelung im herkömmlichen Sinne gibt es nicht. In der ersten Runde spielt jeder gegen jeden ohne Rückspiel in den Staffeln Nord und Süd. In der zweiten Runde werden die ersten fünf Mannschaften beider Staffeln und die jeweiligen Plätze sechs bis zehn in einer neuen Staffel zusammengefasst.

In den neu gebildeten Staffeln spielt dann ebenfalls jeder gegen jeden ohne Rückspiel. „Wir hatten in den vergangenen Jahren keinen kontinuierlichen Konkurrenzkampf in den Landesligen, da gab es oft sogar Ergebnisse im zweistelligen Bereich“, beklagt Olaf Glage. Der Vizepräsident für Jugendarbeit beim FSA meint: „Durch die Talente-Liga können sich die Kinder länger in ihren Regionen entwickeln.“ Der Gang auf die Sportschule muss aufgrund der neu etablierten Entwicklungsliga nicht so früh geschehen.

Beim Blick auf die Nord- und Südstaffel fällt auf: Keine Mannschaft aus der Ascherslebener Region nimmt am Spielbetrieb teil. Dafür stellen Staßfurt und Bernburg jeweils ein Team. „Bei uns wurden vier Spieler weggeholt“, sagt Jacqueline Hoffmann, beim SV Lok Aschersleben für die D-Jugend zuständig. Zwei wechselten nach Bernburg, zwei nach Staßfurt. Sie werden in der kommenden Saison für ihre neuen Mannschaften in der Talente-Liga auflaufen. „Natürlich ist das für uns schade“, sagt Hoffmann, „sie waren ja ein paar Jahre hier.“

Dass der SV Lok Aschersleben ein Talente-Liga-Team stellt, kommt im Moment laut Hoffmann nicht in Frage. „Die Voraussetzungen“, so sagt sie, „sind sehr hoch.“ Für Lok zu hoch. Vor allem, was die Trainer betrifft. Der D-Jugend-Coach sollte im Besitz einer B-Lizenz, wenn möglich Stützpunkt-Trainer sein. Alle Übungsleiter des Vereins müssen ab der E-Jugend im Besitz einer Lizenz sein.

Weiterhin im Kreis

Zudem müssen alle Altersklassen besetzt und die C-, B- und A-Juniorenmannschaften auf Verbandsebene spielen. 23 Vereine haben sich laut FSA-Vertreter Glage beworben, 20 wurden ausgewählt. „Die haben jetzt aber keinen Freibrief“, sagt er, „wir werden immer wieder überprüfen, ob gut gearbeitet wird.“ Die Gefahr, dass Vereine, die nicht der Talente-Liga angehören, ins Hintertreffen geraten, sieht Olaf Glage nicht. „Für den abgebenden Verein ist das zu verschmerzen“, sagt er.

Jacqueline Hoffmann spielt mit ihrem Team des SV Lok weiter auf Kreisebene. „Wir können jetzt zwar nicht mehr aufsteigen, die Landesliga fällt ja weg“, weiß Hoffmann, „aber Kreismeister zu werden, ist ja noch eine Option.“