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Fußball Fußball: Alsleber suchen nach Erklärung für 1:7-Debakel

Von carsten roloff 12.12.2012, 17:31

alsleben/MZ. - Die heile Fußballwelt beim FSV Rot-Weiß Alsleben ist innerhalb von nur 90 Minuten eingestürzt. Die Saalestädter hatten sich ausgerechnet im letzten Heimspiel des Jahres bis auf die Knochen blamiert, kassierten innerhalb von 35 Minuten sechs Gegentore. Nach dem 1:7 (1:1)-Debakel gegen den SV Westerhausen war das Trainergespann Achim Straube / Bernd Gröper sowie Mannschaftsleiter Bernd Herrmann am Boden zerstört.

"Diese Niederlage hat tiefe Spuren hinterlassen. Das Spiel kann ich nicht so einfach abhaken und zur Tagesordnung übergehen. Die Mannschaft hat unter meiner Regie noch nie so eine desolate Vorstellung geboten wie in der zweiten Halbzeit gegen Westerhausen. Ich trage die sportliche Verantwortung für diesen Auftritt", erklärte Trainer Straube, der jedoch keine genaue Ursache für diesen Untergang parat hatte. "Vielleicht habe ich auch Fehler gemacht."

Fehler am Fließband haben Straubes Schützlinge gegen Westerhausen auf alle Fälle in Hülle und Fülle produziert. Die komplette Mannschaft mit Ausnahme von Torhüter Markus Selent stand in einigen Situationen völlig neben den Schuhen und lud den Westerhäuser Stürmer Friedrich Reitzig, dem innerhalb von 19 Minuten ein lupenreiner Hattrick gelang, regelrecht zum Toreschießen ein.

Dabei hätten die Gastgeber vor der Pause die Partie in ihre Bahnen lenken können. "Wir hatten Westerhausen nach unserem Führungstreffer eigentlich im Sack, haben aber in dieser Phase sehr gute Chancen liegengelassen. So richtig kann ich mir den Einbruch nach dem Seitenwechsel auch nicht erklären. Aber eins steht fest. Wenn wir einen Treffer kassieren, lassen wir schnell die Köpfe hängen. Dann ist der Ofen aus. Markus Selent war in dieser Partie die ärmste Sau. Unseren Torhüter haben wir schmählich im Stich gelassen", übte Alslebens Torjäger Sebastian Horner, der die Rot-Weißen in Front geschossen hatte, Selbstkritik und fügte hinzu: "Im Training geht es ganz anders zur Sache. Da trauen wir uns etwas zu."

Das Alsleber Trainergespann hat jedoch nicht nur gegen Westerhausen die fehlende Zweikampfstärke und die Schwächen in der Chancenverwertung moniert. Für Abwehrchef Marcus Reckrühm, der verletzungsbedingt nach dem 1:4 den Rasen verlassen musste, gehört die 1:7-Pleite zu den dunkelsten Kapiteln in seiner Laufbahn. "Wir können uns bei unseren Zuschauern für diesen Auftritt nur entschuldigen. An diesem Tag lief alles gegen uns. Erst haben wir unsere Möglichkeiten nicht genutzt, dann hat uns der Doppelschlag zum 1:3 das Genick gebrochen. Danach mussten wir aufmachen und der Gegner nur auf unsere Fehler warten. Auf dem schwer bespielbaren Platz entscheidet nicht unbedingt die fußballerische Klasse, sondern der Spielverlauf und der größere Wille", meinte der Kapitän. Genau diesen unbedingten Willen haben die Alsleber Trainer in der zweiten Halbzeit gegen Westerhausen bei einigen Akteuren schmerzlich vermisst.

Die Alsleber haben noch in diesem Jahr die Chance, sich im Pokal zu rehabilitieren. Am Samstag, 12.30 Uhr, steht das Viertelfinalspiel bei Kreisligist Lok Aschersleben II auf dem Programm. Von dem Ergebnis hängt auch ab, ob der Verein sich in der Winterpause unter Umständen vielleicht einen neuen Trainer suchen muss. "Wenn ich merke, dass ich die Mannschaft nicht mehr erreiche, werde ich mir meine Gedanken machen und Konsequenzen ziehen müssen", sagte Straube.