Freiwillige Feuerwehr Hoym Freiwillige Feuerwehr Hoym: 125-jähriges Jubiläum gefeiert

Hoym - 138, 125, 75, 65, 55 plus 1, 10, 25 - es ist ein wahre Zahlenflut, die auf den Besucher des Tages der offenen Tür bei der Freiwilligen Feuerwehr Hoym einströmt.
„Nur ein Jubiläum, da würde sich doch so ein Fest nicht lohnen“, lacht Andreas Herrmann, der so etwas wie der Zeremonienmeister des Feuerwehrfestes am Wochenende ist.
Der Stadtjugendfeuerwehrwart verweist auf 125 Jahre Feuerwehr in Hoym, 66 Jahre Schalmeienkapelle der Feuerwehr, 25 Jahre Alters- und Ehrenabteilung und zehn Jahre Förderverein der Hoymer Feuerwehr, der die aktiven Kameraden zum Jubiläum gleich mit neue T-Shirts ausstattet.
„Euer ältestes Mitglied dürft ihr nicht vergessen“, wirft am Sonnabend Seeland-Bürgermeisterin Heidrun Meyer ein. „Wir als Stadt haben beim Festabend Günther Schneidewind für ein Dreivierteljahrhundert als Feuerwehrmann geehrt. Und Hans Buchmann ist auch schon seit 65 Jahren dabei.“ Die Bürgermeisterin verweist auf ein altes Foto.
„Es darf auch nicht vergessen werden, dass 1963 hier in Hoym die erste Frauengruppe der Feuerwehr im Kreis Aschersleben gegründet wurde.“
Stadtwehrleiter Uwe Hoffmann zeigt auf eine alte Handdruckspritze, die neben einer Magirus-Feuerwehrleiter von 1934 steht. „Wie alt die ist, lässt sich leicht merken: Baujahr 1891 wie die Ortsfeuerwehr.“
Familientreffen der Feuerwehren
Um zum Geburtstag der Hoymer Floriansjünger zu gratulieren, reisten am Samstag alle Feuerwehren des Seelands, aber auch Vertreter aus Reinstedt und Endorf an. Andreas Herrmanns Stimme schalt über das Festgelände. „Aufstellen zum Familienbild!“
138 Feuerwehrleute, von der Kinderabteilung bis zu den Senioren, werden von einem Krankorb aus luftiger Höhe positioniert.
Dass die Technik für die „Luftaufnahme“ von HTH zur Verfügung gestellt wird und das heimische Unternehmen „Top-car“ den Retter nicht mit Blumen oder einem Wimpel, sondern mit Verkehrskegeln für deren Einsatzsicherheit eine Freude bereitet, zeigt, die Kameraden haben gute Partner und Unterstützer.
So wundert es nicht, dass auf dem Gelände viele Vereine dabei sind und nicht nur die Jugendfeuerwehr ihr Ausbildungsmaterial zeigt, sondern Chris Gebauer mit seinem Team Anwohner auch zum Anbau von Rauchmeldern berät.
Der Chef des ASB-Rettungsdienstes Daniel Schweigert ist mit den Rettungssanitätern ebenso vor Ort wie die Mitglieder des von Frank Opitz geführten Feuerwehrfördervereins.
Während das heimische Küchenstudio mit einem Kinderkarussell dabei ist, kochen die Frauen vom Schloss Hoym, das, was Feuerwehrleute aus der Feldküche erwarten: Erbsensuppe und Kesselgulasch.
Wenige Meter weiter kann jeder beim Regionalbereichsbeamten des Seelandes Heiko Teschke seine Reaktionsfähigkeit und Sehstärke testen lassen. Dass ein scharfes Auge allein nicht ausreicht, um Treffer zu landen, demonstrieren auch die Mitglieder des Bogensportvereins „Bode-Selke-Aue“ um Kathrin Dreßler.
„Da bin ich auch Mitglied“, erzählt der fast zwölfjährige Jugendfeuerwehrmann Jonas Herrmann. „Bei so einem Vater“, schaut er in Richtung Andreas Herrmann, „gehört man ja fast ab der Geburt zur Feuerwehr.“
Der Junior zählt zu den gegenwärtig 16 Mitgliedern der Jugendabteilung, die ganz wichtig für die Zukunft der Einsatzkräfte im gesamten Seeland ist und gerade ihr Jubiläum „55 plus 1“ begeht.
Was die Kameraden „drauf haben“, demonstrieren sie am Nachmittag in einem internen Wettbewerb. Während der Nachwuchs auf der mit Schikanen gespickten Strecke die aktuelle Technik nutzt, greifen die erfahrenen Brandbekämpfer auf die etwas angejahrte zurück.
Wehrleiter Nico Przybille, der alle Gäste mit einem „Gut Wehr“ begrüßt, ist sichtlich zufrieden mit dem Resultat der einjährigen Vorbereitungsphase auf die Jubiläen.
Für den geselligen Abend am Freitag räumten die Feuerwehrleute ihr Depot flugs zu einem Festsaal um. „Dass so viele Stadt- und Ortschaftsräte sowie die beiden Kandidaten für das Bürgermeisteramt im Seeland Mario Lange (Gatersleben) und Heidrun Meyer unter den rund 150 Gästen waren, zeugt davon, dass das Ehrenamt trotz aller Probleme von den heimischen Politikern geschätzt wird“, findet Andreas Herrmann. (mz)

