Bester Löschangriff Nass: Feuerwehr-Wettkampf unter Flutlicht in Nachterstedt: "Fire Angels" aus Groß Rosenburg holen den Pokal

Nachterstedt - Steve Funk ist noch immer ganz begeistert. „Die Fire Angels haben das Ding gerockt. Keine Männermannschaft ist an sie rangekommen“, schwärmt der Nachterstedter Ortswehrleiter von den Feuerwehrfrauen aus Groß Rosenburg, die den Flutlichtpokal in Nachterstedt - und damit den ersten im ganzen Salzlandkreis - im Löschangriff Nass gewonnen haben.

Ein schönes Ergebnis für eine schöne Geschichte, findet Funk. Denn: „Es gibt viele Pokale. Aber unter Flutlicht und am Abend zu laufen - das ist ein Highlight für Feuerwehrleute.“ Der Ortswehrleiter spricht von einem besonderen Flair und freut sich über die Idee von Markus Winter, Mathias Weidner und deren Teamkameraden.

Die hatten vor etwa einem Dreivierteljahr in Nachterstedt eine Feuerwehr-Sportgruppe gegründet. Was so eine Truppe macht? „Es gibt viele Arten von Feuerwehrsport - etwa Hindernisse überwinden, aber unsere Jungs haben sich für den Löschangriff entschieden. Das ist die Königsdisziplin“, sagt Funk.

Also üben sie das schnelle Starten, das schnelle Kuppeln, die 100 Meter Strecke in kürzester Zeit zu laufen. Die Ausrüstung dafür - etwa eine Pumpe und die Schläuche - haben sich die Feuerwehrleute zum größten Teil selbst gekauft. Ihre Feuerprobe bestanden die Feuerwehrsportler dann bei einem Wettkampf in Gröningen.

„Sie schlossen mittelmäßig ab und haben dadurch erst recht Blut geleckt - sie wollten besser werden“, erzählt der Ortswehrleiter. Und dann, in Aschersleben, zum Tag der offenen Tür holten sie sich den ersten Platz. Mit 30 Sekunden. „Da hat wirklich alles gepasst, das Wetter, die Windrichtung“, sagt Funk und lacht.

Besser als das, so fanden die Nachterstedter, war nur noch, selbst einen solchen Pokal auszurichten. Einen Flutlichtpokal, denn so etwas hatte es im Salzlandkreis noch nicht gegeben. „Die Vorbereitungen dauerten mehrere Monate. Und da es unser erster war, gab es natürlich auch noch einige Kinderkrankheiten.“ Doch, so findet Steve Funk, die Veranstaltung hätten sie gut über die Bühne gebracht.

17 Mannschaften aus zehn Wehren haben an dem Wettkampf teilgenommen - Jugendliche und Erwachsene. Die kamen aus dem Salzlandkreis aber auch aus dem Harz. Gelöscht wurde in zwei Wertungskategorien: einmal in TGL - „das sind die alten DDR-Pumpen“ - und einmal in DIN - „das sind die aktuellen, die den heutigen Vorschriften entsprechen.“

Dass alles so gut geklappt habe, sei auch Timo Hulsch und seinem Wertungsrichter-Team zu verdanken. „Die haben so viel Zeit für uns aufgebracht - und das ging schließlich bis in die Nacht hinein“, sagt Funk.

Auch das Vorbereitungsteam aus der Sportgruppe lobt der Chef und dankt den Firmen, die den Flutlichtpokal mit Geld- und Sachspenden unterstützt hätten. Ebenso die Sportgaststätte, die für die Versorgung übernommen hatte.

„Das war ein erfolgreiches Fest, was sie da auf die Beine gestellt haben“, findet der Chef. Und natürlich soll es eine Fortsetzung geben. Im nächsten Jahr. Zur gleichen Zeit. „Denn wir brauchen ja die Dunkelheit.“ (mz)