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Chipkarte statt Schülerausweis Chipkarte ffür Schülerbusse Bibliotheken Museen Kantinen: Salzlandkreis will Salzlandkarte schrittweise einführen

Von Kerstin Beier 02.10.2019, 05:56
So wird die Salzlandkarte aussehen.
So wird die Salzlandkarte aussehen. Frank Gehrmann

Aschersleben/Bernburg - Die Zeiten des Schüler-Fahrausweises aus Papier könnten bald vorbei sein. Demnächst sollen die Schüler mit einer Karte ausgestattet werden. Das Plastik-Kärtchen, die „Salzlandkarte“, gilt als elektronischer Ausweis, mit dem die 6.150 Fahrschüler die Busse nutzen dürfen. Kontrollen durch den Busfahrer und die jährliche Antragsprozedur für die Schülerausweise können damit entfallen.

Doch die „Salzlandkarte“ soll künftig noch mehr können: Sie lässt sich aufladen und dient dann dem bargeldlosen Bezahlen: auf den Strecken des Personennahverkehrs, in den Kantinen, in den Museen des Landkreises, als Nutzerausweis in der Bibliothek und vieles mehr.

Chipkarte dient künftig auch zum Bezahlen in Bussen, Kantinen und Museen

Partner des Projektes, mit dem Landrat Markus Bauer die Region „smarter“, also pfiffiger und vor allem digitaler machen will, sind die Salzlandsparkasse, Mastercard Europe und die Kreisverkehrsgesellschaft. Mit der „Salzlandkarte“ , so erklären Landrat Bauer, Sascha Seide von Mastercard Europe und Sparkassen-Vorstand Hans-Michael Strube unisono, nehme der Landkreis bundesweit eine Vorreiterrolle bei der Digitalisierung ein.

Denn ein solches Projekt gibt es laut Seide in Deutschland bisher nicht. Erfahrungen dazu konnte das Unternehmen bisher in der Tschechischen Republik, in Kolin, sammeln. Die dort erprobten Lösungen sollen in den Salzlandkreis übertragen werden.

Salzlandkarte soll für die Nutzer auch identitätsstiftend wirken

„Wir wollen langsam beginnen und deshalb ist die Nutzung für den Schülerverkehr nur der erste Schritt“, macht Bauer deutlich. Um überhaupt anzufangen, brauche es „einen überschaubaren Raum“. Mit der Salzlandkarte verbindet er darüber hinaus die Hoffnung auf eine identitätsstiftende Wirkung.

Und warum ist die Sparkasse dabei? Weil ohnehin 70 Prozent der Menschen im Salzlandkreis Kunde der Sparkasse sind, mache ein Engagement in diesem Projekt auch für die Salzlandsparkasse Sinn, so Strube. Seine Vorstellung für die Zukunft: Die „Salzlandkarte“ vereint viele Funktionen und ist innerhalb des Landkreises auch für das bargeldlose Bezahlen zu nutzen: „Es macht einmal piep und gut.“

Tests beginnen an drei Schulen im zweiten Schulhalbjahr 2020/2021

Doch dies ist noch Zukunftsmusik. Mit den ersten Tests an drei Schulen soll im zweiten Schulhalbjahr 2020/21 begonnen werden. Dies sei ein ambitionierter Zeitplan, denn zuvor muss die Kreisverkehrsgesellschaft im Zuge einer Modernisierung der Busflotte die notwendige Technik einbauen.

Welche Kosten die Investitionen verursachen, dazu konnten sich Bauer und Janko Wilke, Geschäftsführer der Kreisverkehrsgesellschaft, noch nicht äußern. Die Höhe der Investition stehe noch nicht genau fest, hieß es nur. Mit der Karte ließen sich jedoch Verwaltungsprozesse vereinfachen und damit langfristig sparen. (mz)