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Boxen in Könnern Boxen in Könnern: Estella Werner siegt bei U 18-Meisterschaften in Köln

Von erik schmidt 18.11.2015, 18:44
Die Delegation des Boxverbandes Sachsen-Anhalt um Jugendwart Frank Höniger (links) bei den Meisterschaften in Köln.
Die Delegation des Boxverbandes Sachsen-Anhalt um Jugendwart Frank Höniger (links) bei den Meisterschaften in Köln. Privat Lizenz

köln/bernburg - Frank Höniger hatte sämtliche Superlative parat, um das zu beschreiben, was seine Schützlinge bei den Internationalen Deutschen U 18-Box-Meisterschaften in Köln abgeliefert hatten. „Wahnsinn“, „total überraschend“, „granatenstark“ - schoss es aus dem Trainer des SV Blau-Weiß Könnern, der gleichzeitig auch Jugendwart beim Boxverband Sachsen-Anhalts ist, heraus. Fünf Nachwuchssportler der siebenköpfigen Delegation kehrten am Wochenende mit Medaillen aus Nordrhein-Westfalen zurück. Vor allem der Titelgewinn von Estella Werner vom SV Blau-Weiß sorgte für Begeisterung.

Training zahlt sich aus

„Eine Deutsche Meisterin hatten wir in Könnern noch nie“, freute sich Höniger, „dabei war das im Voraus überhaupt nicht abzusehen.“ Doch eine intensive Vorbereitung trug üppige Früchte. Der Trainer hatte seine Kämpfer speziell für die Meisterschaften einige Tage vor den Wettkämpfen zu einem Trainingslager versammelt. „Es standen besonders Einzeleinheiten auf dem Programm, die sich mehr als ausgezahlt haben“, so Höniger.

Weitere Boxer vom SV Blau-Weiß Könnern waren am vergangenen Wochenende beim elften Zwickauer Boxturnier zu Gast. Dabei stieg Niclas Kümpers vom VfL Dessau als Gast-Boxer für Blau-Weiß in den Ring, musste jedoch eine etwas umstrittene Niederlage nach Punkten einstecken.

Ebenfalls fragwürdig, aus Sicht des Trainerteams Enrico Stoy und Matthias Bader, war das Urteil der sächsischen Richter zuungunsten von Fabian Stoy. Siege hingegen feierten Sara Gläser und Max Reichenbach.

Ein abschließender Jahreshöhepunkt steht in Könnern mit dem traditionellen Weihnachtsturnier am 28. November bevor. Start in der Alten Turnhalle wird 16 Uhr sein. (es)

Dabei hatte Estella Werner, die in der Gewichtsklasse Bantam (bis 54 Kilogramm) antritt, im Auftaktkampf gegen Domenica Wolgowicz aus Niedersachsen kleinere Anlaufschwierigkeiten zu meistern. „Sie hat die ersten beiden Runden verschlafen, nach einer Standpauke von mir jedoch schnell zu sich gefunden“, erzählt Frank Höniger. In der dritten Runde folgte bereits der technische K.-o., die Finalteilnahme war somit perfekt.

Dort stimmte dann auch die Konzentration von Beginn an, weshalb Werner einen einstimmigen Punktsieg über Diara Gökla (Nordrhein-Westfalen) landete. Obendrein wurde die frischgekürte Titelträgerin, gemeinsam mit ihrer Teamkollegin Sophie Rabitz, für das C-Kadertraining der Deutschen Nationalmannschaft Mitte Dezember in Frankfurt/Oder eingeladen. Die Vorbereitung darauf werde schon Ende dieser Woche in Angriff genommen, erklärte ein stolzer Trainer Frank Höniger.

Gesamtes Jahr darauf ausgerichtet

In Köln gab es unterdessen noch mehr Grund zur Freude - Gevorg Kalashyan vom SV Boxring Bernburg sicherte sich im Schwergewicht (bis 91 Kilogramm) die Vize-Meisterschaft. Während zunächst Lukas Risch aus Sachsen mit einem TKO besiegt wurde, war im Finale Favorit Lucas Ambrosius (Brandenburg) eine Nummer zu groß, auch wenn die Entscheidung zuungunsten Kalashyans nur nach Punkten fiel.

Aus der Saalestadt war in Köln außerdem auch Nikita Gil (Halbwelter - bis 64 Kilogramm), vom SV Boxring, im Einsatz. Nach zwei Punktsiegen im Achtel- und Viertelfinale setzte es für ihn jedoch eine knappe Niederlage gegen Artur Mamberger aus Hessen. Die weiteren Höniger-Schützlinge kamen aus Sangerhausen, Halle und Magdeburg. „Insgesamt können wir völlig zufrieden sein“, so der Übungsleiter, „im Prinzip war das gesamte Jahr auf diese schlussendlich so erfolgreiche Veranstaltung ausgelegt.“

Und wie gut die Darbietungen der Sachsen-Anhalter waren, verdeutlicht die Einschätzung des Deutschen Boxverbandes, auf dessen Homepage es heißt: „Auffällig war die gute Boxschule, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer präsentierten. Nicht die Kraft stand bei den Fights im Vordergrund, sondern feine Technik und erstklassige Beinarbeit. “

Frank Höniger war jedoch ohnehin schon mehr als glücklich über den Ausflug nach Köln. Immerhin verlief es „Wahnsinn“, „total überraschend“ und „granatenstark“. (mz)

Estella Werner mit dem Siegerpokal.
Estella Werner mit dem Siegerpokal.
Privat Lizenz