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Alsleben Binnenschiffer im Salzlandkreis: Schleuse Alsleben wegen Sanierung der Schleusenbrücke mehrere Monate gesperrt

Von Katharina Thormann 19.07.2018, 08:06
Derzeit werden an der Schleuse der Saale in Alsleben mit einem Kran Dammbalken eingesetzt, bevor Arbeiten starten.
Derzeit werden an der Schleuse der Saale in Alsleben mit einem Kran Dammbalken eingesetzt, bevor Arbeiten starten. Pülicher

Alsleben - Seit dieser Woche geht nichts mehr auf der Saale in Alsleben. Kein Ausflugsdampfer, kein Motorboot, kein Schlepper kann die Schifferstadt passieren. Grund dafür ist die bereits vor Monaten angekündigte Sanierung der 80 Jahre alten Schleusenbrücke.

An dem Bauwerk hat der Zahn der Zeit genagt. „Die Brücke muss nun dringend erneuert werden“, sagt Claus Peischard, stellvertretender Außenbezirksleiter beim Wasserschifffahrtsamt Magdeburg am zuständigen Standort in Bernburg. Bereits zwischen 1937 und 1939 war die Brücke erbaut worden.

Vor einigen Jahren wurde eine Behelfsbrücke  gebaut

Übrig ist von ihr inzwischen aber nur noch wenig. Bereits vor ein paar Jahren musste übergangsweise eine Behelfsbrücke errichtet werden. Doch auch für sie ist die erlaubte Restnutzungsdauer so gut wie abgelaufen. Müllfahrzeuge durften die Insel deshalb schon länger nicht mehr befahren.

Bevor das Bauwerk nun abgerissen wird und einem Neubau weicht, konzentrieren sich die Arbeiten in den kommenden Wochen aber zunächst auf die Spundwände hinter der Schleuse in Richtung Bernburg. Diese sind laut dem Baubevollmächtigten Dirk Blom vom Wasserstraßen-Neubauamt (WNA) Magdeburg zum Teil völlig durchgerostet und müssen auf einer Länge von jeweils 50 Metern komplett ersetzt werden.

Auch die Spundwände hinter der Schleuse werden saniert

Für die Tauchergruppe Magdeburg/Brandenburg vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt bedeutet das derzeit Millimeterarbeit im trüben Saalewasser. Denn bevor überhaupt erst Hand an die Spundwände angelegt werden kann, muss die etwas andere Baustelle zunächst gesichert werden.

Ein 110-Tonnen-Kran war deshalb in den vergangenen Tagen im Einsatz, um vor und hinter dem Schleusentor so genannte Dammbalken übereinander zu stapeln. Mit Hilfe von Tauchern wurden sie millimetergenau in die richtige Position gebracht. Das dient als Vorsichtsmaßnahme für das Schleusentor und gegebenenfalls gleichzeitig für Wartungsarbeiten.

Bauarbeiten kosten rund 3,5 Millionen Euro

Nachdem der Bereich mit den Wasserbausteinen gesichert ist, beginnen die eigentlichen Abrissarbeiten. Dabei muss nicht nur die alte Spundwand an sich entfernt werden, sondern auch deren Verankerung.

Erst dann können laut Blom eine neue Spundwand montiert und eine Verankerung gesetzt werden. Insgesamt investiert der Bund für die Arbeiten an den Spundwänden und der Brücke in Alsleben rund 3,5 Millionen Euro.

Auch für die Bewohner der Insel ist eine vorübergehende Lösung gefunden worden. Da sie während der Kranarbeiten nicht mehr mit ihren Fahrzeugen die Brücke überqueren können, wurde für sie zumindest ein Behelfsübergang eingerichtet. Auf diesem können sie zumindest zu Fuß die zwei dort stehenden Wohnhäuser erreichen.

Service für Wassersportler mit Kajaks und Kanadiern

Glück haben auch die Freizeitsportler. Nach Angaben des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes soll es eine kleine Stelle geben, an der Kajaks und kleine Kanadier aus dem Wasser gehoben und um die Baustelle herum getragen werden können, um sie anschließend wieder ins Wasser zu setzen.

Die ersten Fahrten nach der Sanierung an der Schleuse werden die großen Schiffe dann allerdings erst Ende diesen Jahres wieder absolvieren können. Denn laut dem Wasserstraßen-Neubauamt Magdeburg wird die Schleuse voraussichtlich bis Jahresende für den Schiffsverkehr gesperrt bleiben. Dann seien die Arbeiten an der Brücke zwar nicht abgeschlossen, Schiffe könnten aber wieder problemlos das Bauwerk passieren, dessen markantes, grünes Schleusenhaupt unangetastet bleibt. (mz)