Benefizkochen im Wippertal Benefizkochen im "Wippertal" in Ilberstedt: Rettendes "Ufer" ist nicht mehr fern

Ilberstedt - Zum vierten Mal kocht der Ilberstedter Hotelier Thomas Beier in diesem Jahr mit regionaler Prominenz für einen wohltätigen Zweck.
Am Samstag, 27. Januar, werden sich Bernburgs Wirtschaftsdezernent Holger Dittrich und Gerd Klinz, Inhaber des gleichnamigen Sanitätshauses, im „Wippertal“ die Kochmütze aufsetzen, um in gewohnt lockerer Atmosphäre ihren Gästen einen Gaumenschmaus aufzutafeln.
Holger Dittrich wechselt damit die Seiten: Im Vorjahr ließ er sich als Besucher inspirieren und überzeugte seinen FDP-Parteifreund Gerd Klinz, mit ihm gemeinsam zu kochen.
Benefizkochen im „Wippertal“: Wiedereröffnung geplant
Kamen bisher Spenden für die Ilberstedter Kita, das Bernburger Kinderheim und den DRK-Nachwuchs zusammen, so soll der Erlös diesmal eine Anschubfinanzierung für die Wiedereröffnung der Anlaufstelle für Drogenabhängige in der Kreisstadt werden.
Der Verein Rückenwind als Träger hatte das Projekt „Ufer“, bei dem Süchtige Hilfestellungen bekamen, wieder Struktur in ihren Alltag zu bringen, Ende 2015 einstellen müssen.
Nach 14 Jahren erfolgreicher Arbeit. Weil der Salzlandkreis sich aus der Finanzierung zurückgezogen hatte und sich der Trägerverein außerstande sah, jährlich selbst 16.000 Euro aufzubringen.
Projekt „Ufer“: Unbekannter, privater Sponsor
Das will Gerd Klinz nicht so einfach hinnehmen. „In Bernburg gibt es eine rege Drogenszene, auch wenn das nicht so im Bewusstsein der Öffentlichkeit ist“, sieht er großen Bedarf von Süchtigen an derartigen Hilfsangeboten.
„Ein privater Sponsor will pro Jahr 15.000 Euro zur Verfügung stellen“, kündigt der Geschäftsmann an.
Wer der noble Spender ist, will er nicht preisgeben. Diese stattliche Summe wäre aber ein ordentlicher Grundstock zur Finanzierung der Anlaufstelle, die zuletzt jährlich 40.000 Euro kostete - und auch von der Stadt Bernburg eine Unterstützung von 12.000 Euro erhielt, obwohl die Drogenprävention eigentlich Aufgabe von Land und Kreis ist.
Projekt „Ufer“: Zahlen, was das Essen wert ist
Der Erlös des Benefizkochens - die eingeladenen Gäste spenden so viel Geld, wie ihnen das Abendmahl wert ist - soll nach Vorstellung von Gerd Klinz weitere Menschen ermutigen, „Ufer“ mit einer Spende zu unterstützen.
Dass sich der 59-jährige Bernburger gegen Drogen stark macht, hängt mit einem Erlebnis vor ein paar Jahren zusammen.
„Als FDP-Stadtratsfraktion hatten wir damals die Anlaufstelle besucht. Ich wurde gebeten, einen Krankentransport nach Magdeburg für ein vielleicht 13 oder 14 Jahre altes Mädchen zu sponsern, dessen Arme vom Heroinspritzen völlig zerstochen waren“, erzählt Gerd Klinz.
Projekt „Ufer“: Dankesbrief von Mädchen bekommen
Anderthalb Jahre später habe er ganz unerwartet von diesem Mädchen einen Dankesbrief bekommen. Die Jugendliche hatte sich mittlerweile von der Sucht lösen können und ihr Leben wieder in den Griff bekommen. „Das hat mich sehr bewegt.“
Das Drei-Gänge-Menü für den Abend im „Wippertal“ steht fest. Bis ins letzte Detail will Thomas Beier nicht verraten, was serviert wird, doch Fisch als Vorspeise, Schwein als Hauptgericht und Soufflé als Dessert werden eine Rolle spielen.
Ab 14 Uhr können die Gäste den drei Köchen bei der Vorbereitung über die Schulter schauen, um 18 Uhr soll der Abend offiziell beginnen.
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Einige wenige Plätze zum Preis von 40 Euro (zuzüglich Getränke) sind noch frei. Interessenten können sich im Hotel „Wippertal“ unter Telefon 03471/ 3 61 90 melden. (mz)