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Benefiz Benefizaktion bei Blau-Weiß Könnern: Sportler unterstützen Krebs-Zentrum in Halle

Von Detlef Valtink 06.08.2018, 08:57
Kurz bevor Johanna die beiden Fußballmannschaften auf den Platz führte, gab es von Mutter Kirstin noch ein Küsschen zur Aufmunterung.
Kurz bevor Johanna die beiden Fußballmannschaften auf den Platz führte, gab es von Mutter Kirstin noch ein Küsschen zur Aufmunterung. Pülicher

Könnern - „Die Summe ist mir eigentlich egal. Hauptsache man hat etwas Gutes gemacht. Allein der Wille zählt“, gibt sich Sebastian Herrmann bescheiden. Dabei hätte der Vorsitzende des Sportvereines Blau-Weiß Könnern allen Grund auf sich und seine zahlreichen Mitstreiter Stolz zu sein.

Haben sie doch ein gewaltigen Kraftakt bewältigt, um aus einem „normalen“ Sportfest ein Event werden zu lassen, dessen Höhepunkt das Benefizfußballspiel der Kicker aus Könnern gegen die zweite Mannschaft von Lok Leipzig war.

Nichte von Sebastian Herrmann wurde in Halle behandelt

Dies hatte eine lange Vorgeschichte. Anfang Mai wurde bei der elfjährigen Nichte von Sebastian Herrmann ein Tumor im Halswirbelsäulenbereich festgestellt. Es bestand die Gefahr, dass das kleine Mädchen eine Querschnittslähmung erleiden könnte. Was folgte, waren zwei mehrstündige Operationen mit sich anschließenden Reha-Kuren.

Die kleine Gernröderin befindet sich mittlerweile wieder auf dem Weg der Besserung. Um sie in dieser schweren Zeit noch einmal zu bestärken, durfte Johanna nun am Sonnabend die beiden Fußballmannschaften auf den Platz führen.

Herrmann berichtet von „viel Organisationsarbeit“

Für Sebastian Herrmann nahm die Geschichte nun erst einmal ein gutes Ende. Es hatte sich aber der Gedanke festgesetzt, die Arbeit des Krukenberg-Krebs-Zentrums in Halle, wo Johanna viel Hilfe erfahren hatte, zu unterstützen. Deshalb kam er auf die Idee des Benefizspiels.

„Bei allen, mit denen ich darüber dann gesprochen habe, stieß das Vorhaben sofort auf eine positive Resonanz. Der Rest war dann viel Organisationsarbeit“, erinnert sich Sebastian Herrmann. Dabei ließ sich das Nützliche mit dem Altbewährten verbinden.

Nachdem das Projekt, in Könnern mit allen Vereinen gemeinsam ein Stadtfest auf die Beine zu stellen, im Sande verlief, wurde das jährliche Sportfest einfach eine Nummer größer geplant. Zumal die gebuchte Band „Ventura Fox“ wie auch die Bühne nicht mehr abbestellt werden konnten.

Aus der Oldtimershow wurde ein Tuner-Treffen

Volleyball- und E-Jugend-Fußballturnier sowie das Ringreiten waren bereits Programmpunkte, wie auch die Tombola, für die Sponsoren aus der Region gefunden wurden. Aus Mangel an Teilnehmern bei der traditionellen Oldtimershow, wurde diese zu einem Tuning-Treffen gewandelt.

Hier waren es dann 25 Technikfans, die für gute Stimmung und lange Fachgespräche sorgten. Bastel- und Spielstände rundeten das Angebot ab. „Wir hatten lediglich die Frage zu klären, welchen Eintritt wir nehmen sollen“, nennt der Vereinschef die „größte“ Hürde. Dass die drei Euro richtig gewählt waren, bestätigte die Besucherzahl.

Allein zum Konzert waren es 300 Gäste, die dazu beitrugen, dass der Verein rund 650 Euro auf das Spendenkonto überweisen kann. „Das war ein rundum erfolgreiches Wochenende“, freut sich Sebastian Herrmann, der, wie auch die Zuschauer, unter anderem viel Spaß an der Fußball-Moderation von Klaus Dreisbach hatte.

Auch wenn der Sport diesmal ein wenig in der zweiten Reihe stand, um gute Ergebnisse haben die Teilnehmer trotzdem gekämpft. So konnte sich beim Ringreiten der Kinder bei 23 Startern Tanja Schielmann aus Könnern über den ersten Platz freuen.

Kicker aus Könnern unterlagen der Lok-Reserve mit 1:8

Bei den 17 Teilnehmer der „Großen“ erwies sich Sven Ludoschinsky aus Trinum als am treffsichersten. Beim Volleyballturnier kämpften sieben Mannschaften um den Sieg. Und die Kicker unterlagen der Lok-Reserve mit 1:8.

Was am Ende eine untergeordnete Rolle spielte, den in Könnern hatte man sich genau diesen Kontrahenten gewünscht. Und der hatte zugunsten der Blau-Weißen ein anderes Spiel abgesagt. (mz)