Basketball-Nachwuchs Basketball-Nachwuchs: Zwei sind nicht zu bremsen

Aschersleben/MZ - Alexander Göpel und Pascal Wolfram haben beide ihre ganz eigene Geschichte. Der eine kommt aus Aschersleben, der andere aus Berlin. Der eine ist 16, der andere 17 Jahre alt. Der eine spielt auf den kleinen Positionen, der andere ist unter den Körben zu Hause. Und doch haben sie so einiges gemeinsam: Beide spielen sowohl im Tigers-Nachwuchs als auch im Regionalligateam. Beide haben sich in dieser Saison hervorragend entwickelt. Und beide wollen sich am Wochenende bei den Ostdeutschen Meisterschaften vor heimischem Publikum beweisen.
Training mit den Profis
Alexander Göpel und Pascal Wolfram sind die derzeit wohl größten Talente der Aschersleben Tigers. Während Aufbauspieler Göpel fast sämtliche Tigers-Nachwuchsmannschaften durchlaufen hat, wechselte Flügelspieler Wolfram erst im vergangenen Sommer aus Berlin nach Aschersleben. Der Grund: Michael Opitz, Trainer des Herrenteams und in der Bundeshauptstadt früher Jugendtrainer von Pascal Wolfram. „Das war ein großer Schritt für mich“, sagt der heute 17-Jährige, „weg von der Familie und raus aus Berlin.“ Doch er hat es gewagt - und er hat es geschafft. „Ich entfalte mich hier sehr gut, weil ich weiß, dass die Leute hinter mir stehen“, so sagt er.
Mit durchschnittlich 23 Punkten pro Spiel darf sich Wolfram zweitbester Punktesammler der U 18-Landesliga nennen. Nur einer ist besser: Alexander Göpel, sein Mitspieler bei den Tigers, macht im Schnitt 25 Punkte. „Wir sind schon die Leistungsträger“, sagt der Ascherslebener, „aber unsere Mitspieler sind eine sehr große Stütze, die gehen auch dahin, wo es weh tut.“ Nicht, dass Göpel und Wolfram das nicht tun würden. Ganz im Gegenteil: Beide trainieren seit dieser Saison auch mit der Regionalligamannschaft - und da geht es ordentlich zur Sache. „Wenn ich zum Beispiel gegen Ljubisa Markovic spiele, dann fordert mich das, da lerne ich, mich durchzusetzen“, erzählt Wolfram. Alexander Göpel sieht das ähnlich: „Das ist eine gute Chance, um von den Profis Tipps zu bekommen.“
Einige dieser Tipps könnten am Wochenende helfen, wenn Aschersleben die Ostdeutschen Meisterschaften der U 18-Teams ausrichtet (siehe „Alba Berlin zum Abschluss“). Die ersten beiden Mannschaften qualifizieren sich für die Norddeutschen Meisterschaften. Alexander Rolle, Manager der Tigers und Trainer der Nachwuchsmannschaft, meint: „Für unsere Jungs wird das ein super Erlebnis.“ Und natürlich hat auch er die Entwicklung der derzeit wohl größten Tigers-Talente registriert: „Die beiden stechen heraus. Im Laufe der Saison konnten sie sich durch ihre Einsätze in der Regionalligamannschaft vor allem körperliche Härte aneignen.“ Denn neben dem Training durften beide auch schon auf dem Parkett stehen. „Da macht man sich dann schon mehr Gedanken als in der Landesliga“, verrät Pascal Wolfram, „und das wird einen manchmal zum Verhängnis.“
Doch beide dürfen Fehler machen, ja sollen sogar Fehler machen - und dann daraus lernen. Göpel und Wolfram gehen in Aschersleben zur Schule, wohl noch jeweils zwei Jahre. Die Tigers können also auf ihre Talente bauen. „Ich möchte für Aschersleben ein Leistungsträger werden“, sagt Wolfram. „Für uns ist das eine richtig gute Gelegenheit“, meint Göpel.
Erschöpfung hin oder her
Und beide sind sich einig: Auch, wenn es ein anstrengendes Wochenende wird, wollen sie nicht nur bei den Ostdeutschen Meisterschaften, sondern auch am Samstagabend im letzten Regionalliga-Saisonspiel der Tigers auf dem Parkett stehen. Erschöpfung hin oder her, Alexander Göpel weiß: „Das ist für uns die letzte Chance, noch einmal Spielzeit zu ergattern.“ Und Pascal Wolfram bringt es auf den Punkt: „Ich nehme jede Erfahrung mit - egal, wie kaputt ich bin.“