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Basketball-Boom im Salzlandkreis Basketball-Boom im Salzlandkreis: Die Rückkehr der Korbjäger

Von Alexander Winkler 13.04.2016, 19:38
Katrin und Heino Genthe (rechts) unterstützen die Basketballer der Basket Bears Bernburg um Trainer Clemens Herold (Mitte).
Katrin und Heino Genthe (rechts) unterstützen die Basketballer der Basket Bears Bernburg um Trainer Clemens Herold (Mitte). Pülicher

Aschersleben/Bernburg - Wie lange es her ist, dass er mit einem Basketball-Verein aus Bernburg zu tun hatte? Florian König zuckt mit den Schultern. „Das ist vor meiner Zeit gewesen“, sagt der Geschäftsführer des Basketball-Landesverbandes Sachsen-Anhalt. Knapp zwei Jahre ist König im Amt - doch die Durststrecke der Korbjäger in der Saalestadt ist schon deutlich länger. Im März 2012 bestritten die damaligen „Bernburg Baskets“ ihr letztes offizielles Punktspiel - danach wurde es erst einmal ruhig um die Sportart in der Region. Wer Basketball live verfolgen wollte, musste nach Aschersleben zu den Tigers fahren. Doch künftig ist mit neuer Belebung zu rechnen - sicherlich auch im Interesse der Einestädter.

Schäfer und Markovic zu Gast

„Es war Zeit, wieder zu beginnen“, sagt Clemens Herold. Der Student aus Bernburg hat seit Beginn dieses Schuljahres eine Arbeitsgemeinschaft Basketball für Jungen und Mädchen am Carolinum-Gymnasium aufgebaut. Einmal pro Woche trainieren die Fünft- und Sechstklässler und haben bereits erfolgreich an drei Turnieren der Basketball Schulliga Sachsen-Anhalt in Dessau teilgenommen. Am vergangenen Wochenende gab es zudem eine ganz spezielle Premiere: Das erste eigene Heimturnier. Dazu trafen die jungen Korbjäger in der Bernburger Schloßgarten-Sporthalle auf eine Schulliga-Mannschaft aus Aschersleben, die von Tigers-Coach Christian Schäfer und seinem Spieler Ljubisa Markovic betreut wurde. Beide sahen die Bernburger am späteren Abend auch noch in Aktion. Schließlich weilten sie als Ehrengäste beim letzten Heimspiel des Erst-Regionalligisten gegen Cottbus im Ballhaus.

Neben den Aschersleben Tigers, die jeweils ein Team in der 1. Regionalliga, der Oberliga sowie der Bezirksliga stellen, und den Basket Bears Bernburg (aktuell noch nicht im Spielbetrieb) nehmen noch vier weitere Vereine am geplanten Meeting Ende April in Quedlinburg teil.

So gehören auch die Bodfeld Baskets Oberharz aus Elbingerode (Bezirksliga), der SC Osterwieck (in Niedersachsen im Spielbetrieb), United Sangerhausen (Bezirksliga) und der SV Martineum Halberstadt (Landesliga) dem Bereich-West des Basketballverbandes Sachsen-Anhalt an. 

Erstmals konnten die Nachwuchs-Basketballer aus der Saalestadt beim Turnier auch in ihren neuen eigenen blauen Trikots auflaufen. Die wurden von McDonalds Bernburg zur Verfügung gestellt, was beide Partner sehr freut. „Wir finden das Engagement toll und unterstützen es gern“, sagt Restaurantleiterin Katrin Genthe, die die Shirts an AG-Leiter Clemens Herold übergab. „Die Mannschaft freut sich riesig“, erzählt Herold, „sie hat sich für den Namen Basket Bears Bernburg entschieden.“

Auch Männerteam geplant

Unter diesem Namen bereiten Herold und einige Mitstreiter mit Hilfe von Landesverbands-Geschäftsführer Florian König gerade auch die Gründung eines neuen Vereins vor. „Es macht Sinn, die aktuellen und zukünftig geplanten Aktivitäten in einer organisierten Form zu bündeln“, sagt König, „wir unterstützen die Neugründung, wo wir können und sind zuversichtlich, dass damit wieder ein stabiles Fundament für den Basketball in Bernburg entsteht.“

Das beinhaltet dann im übrigen nicht nur die Schul-AG, sondern auch den Aufbau einer Männermannschaft. „Wir haben eine Hallenzeit bekommen und wollen demnächst mit dem Training starten“, erzählt Herold. Finden sich genug Spieler, will das Team kommende Saison 2016/17 in der untersten Spielklasse, der Anhaltliga, in der auch die dritte Vertretung der Tigers aktiv ist, im offiziellen Spielbetrieb des Landes an den Start gehen.

Bis dahin aber sind noch viele Hausaufgaben zu erledigen. So kommen am 25. April sämtliche Vereine aus dem westlichen Teil des Bundeslandes zu einem großen Meeting zusammen, bei dem künftige Aktionen geplant werden sollen. „Wir wollen in dieser Region viel bewegen“, erklärt Florian König, „vor allem der Nachwuchs soll natürlich weiter gefördert werden.“ Und vielleicht schafft es irgendwann ja tatsächlich das eine oder andere Talent sogar ins Tigers-Trikot. (mz)