33:28 bei Flensburg II 33:28 bei SG Flensburg-Handewitt II: SV Anhalt Bernburg überzeugt im letzten Auswärtsspiel des Jahres

Flensburg - Der Sonntag ist der liebste Tag vieler Menschen. Der im deutschsprachigen Raum siebte Wochentag - kulturhistorisch ist es allerdings der erste - wird oft und gerne zum entspannen vom Alltagsstress genutzt. Auch Armands Uscins konnte sich am Sonntag ausruhen. Und das mit sehr gutem Recht.
Der Trainer des SV Anhalt Bernburg und vor allem seine Spieler hatten einen strapaziösen Sonnabend hinter sich. Schon früh am Morgen setzte sich das Team in Richtung Auswärtsspiel bei der SG Flensburg-Handewitt II in Bewegung. Und erst gegen halb vier in der Nacht war es wieder zurück. Nach dem 33:28-Sieg allerdings mit reichlich guter Laune, wie Uscins am Sonntagabend bestätigte. „So etwas kann man auch mal ein bisschen feiern“, erklärte er lachend, „du gewinnst ja nicht immer auswärts.“
Zu viele Gegentore zu Beginn
Der SV Anhalt Bernburg hat am vergangenen Samstagabend zum zweiten Mal in dieser Drittliga-Saison in einer fremden Halle gewonnen. Was auch das von Uscins im Vorfeld erklärte Ziel war. „Wir haben die letzten beiden Auswärtsspiele schon gut gespielt“, sagte er. Dieses Mal wurde seine Mannschaft für eine gute Leistung aber auch belohnt. Der Knackpunkt lag im Beginn der zweiten Hälfte.
Im ersten Abschnitt lieferte zwar die Offensive des SVA sehr gut ab, in der Abwehr allerdings hakte es. Bernburg verlor gegen den Unterbau des Tabellenführers der Handball-Bundesliga viele direkte Duelle oder ließ Pässe an den Kreis zu. „Wir haben in der ersten Hälfte zu viele Gegentore bekommen“, sagte Armands Uscins deshalb mit Blick auf die 16:15-Halbzeitführung.
Anhalt Bernburg: Max Folchert, Moritz Stemmler; Gabor Pulay (8/5), Steffen Cieszynski (7), Marcel Popa (4), Patrick Schneider (4), Nicholas Stiebler (4), Tim Ackermann (2), Dusan Maric (2), Kilian Kraft (2), Lucas Alter, Andreas Steinbrink, Marc Godon, Clemens Wetzel
Siebenmeter
SG Flensburg-H. II 5/6 - SV Anhalt Bernburg 5/5
Zeitstrafen
SG Flensburg-H. II 2 - SV Anhalt Bernburg 5
Mit Beginn des zweiten Spielabschnitts hat der Trainer dann aber ein bisschen umgestellt, seiner Deckung eine defensivere Ausrichtung verordnet. „Wir standen so noch kompakter“, beobachtete Uscins. Anhalt ließ den Rückraum der SG Flensburg-Handewitt II zwar aus der Distanz werfen, gewährte aber keine Anspiele an den Kreis mehr und ging auch nicht mehr in so viele direkte Duelle. „Es war eine gute Entscheidung, umzustellen“, sagte der Coach.
Starke Anfangsphase der zweiten Hälfte ist Schlüssel zum Sieg
Denn Flensburg hatte nun vermehrt Probleme, die kompakte Anhalt-Deckung zu knacken. Und da die Offensive der Gäste weiter richtig gut war, erspielten sie sich in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte eine Führung (23:18), die sie bis zum Schluss verteidigen konnten. Neben der Umstellung war vor allem auch die Ausgeglichenheit der Anhalt-Offensive war ein weiterer wichtiger Faktor für den Auswärtssieg in Flensburg. Fünf Spieler erzielten am Ende mindestens vier Treffer.
Einen speziellen Kniff hatte sich Armands Uscins dabei für Patrick Schneider ausgedacht. Der Rückraumspieler ersetzte den erkrankten Lucas Marschall auf Linksaußen, erzielte seine vier Tore aber nicht von Außen, sondern in dem er mit Schwung in den Rückraum wechselte und aus gewohnter Position warf. „Flensburg hatte damit Schwierigkeiten“, sah der Trainer.
Weitere taktische Feinheiten gab es am Samstagabend vor allem in den zweiten 30 Minuten allerdings kaum noch zu sehen. „Es war nur noch eine Kraft- und Kampffrage“, sagte Uscins, dem noch etwas aufgefallen war: „Ich habe die Jungs noch bisher keinem Spiel so platt und erschöpft gesehen.“ Nur gut, dass es den Sonntag gibt. (mz)