Sachsen Sachsen: Weiße Rosen für ermordete Ägypterin

Dresden/dpa. - Im Dresdner Landgericht, demdamaligen Tatort, wurde eine Gedenktafel für das Opfer enthüllt. «DieTat hat uns alle schockiert und einen dunklen Schatten auf die Justizund auf Deutschland geworfen», sagte Justizminister Jürgen Martens(FDP). Zur Feierstunde waren mehr als 200 Menschen gekommen, darunterVertreter des Zentralrates der Muslime in Deutschland. Viele legtenweiße Rosen nieder.
Das Verbrechen habe Menschen in Dresden, in Deutschland und derganzen Welt erschüttert, sagte Martens. «Durch den Mord an Marwa El-Sherbini verlor ein kleiner Junge seine Mutter, ein Ehemann seineschwangere Ehefrau - und wir alle verloren eine lebensfrohe,engagierte Mitbürgerin.» Die Tat sei nicht nur ein Angriff auf einewehrlose junge Frau gewesen, sondern auch gegen eine Fraumuslimischen Glaubens.
Auch die in Dresden lebenden Muslime setzten ein Zeichen gegenFremdenfeindlichkeit und für Toleranz und Weltoffenheit: In Dresdensei ein Verein dabei, ein Kultur- und Bildungszentrum mit dem NamenMarwa El-Sherbini zu bauen.
Die 31-jährige El-Sherbini hatte am 1. Juli bei einerBerufungsverhandlung als Zeugin ausgesagt. Danach war die Schwangerenoch im Gerichtssaal von dem Angeklagten mit zahlreichenMesserstichen getötet worden. Ihr Mann wurde lebensgefährlichverletzt und mit einer Notoperation gerettet. Die Tat löste Protestein der islamischen Welt aus. Der Täter, ein Russlanddeutscher, wurdeim November 2009 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
